WORTHAUS

[Die neuere Überarbeitung dieses Artikels findet ihr hier.]

 

Dekan Manfred Oeming
Einer der Referenten beim Worthaus-Projekt, by Manfred_Oeming (Manfred_Oeming) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)%5D, via Wikimedia Commons

Ich bin Worthaus-Fan (worthaus.org). Habe das Projekt durch eine Freundin meiner Mutter kennengelernt und bin begeistert. In den vergangenen Monaten habe ich mir schon viele Vorträge, z.T. zusammen mit anderen, im Netz angeschaut und warte immer noch darauf, dass ich mal einen Vortrag erwische, den ich nicht gut finde.  😉

Hören wir heute die Bibel noch so, wie die antiken Menschen die Texte gehört haben?

Natürlich nicht. Geht ja gar nicht. Wir haben eine andere Muttersprache und (fast) alle lesen die Texte in der Regel auch nicht in der Originalsprache. Da hängt schon eine Menge dran. Denn Sprache ist nicht nur Buchstaben, sondern ist unauflösbar mit der Kultur verbunden, in der sie entstanden ist und gesprochen wird. Jeder, der schon mal richtig eine Fremdsprache gelernt hat, weiß das. Man lernt nicht nur Wörterpaare im Wörterbuch (z.B. Englisch-Deutsch), wo man versucht passende Übersetzungen zu finden, sondern man lernt immer auch die Kultur mit. Jemand ist erst in einer ersprünglich fremden Sprache Zuhause, wenn ihm auch die Kultur vertraut ist.

Wir können selbstverständlich nicht alle mal auf die Schnelle, Hebräisch, Griechisch und Aramäisch lernen. Worthaus.org ist auch kein Sprachen-Lern-Projekt. Die Idee dahinter ist, sich der eigenen Vorstellungen bewusst zu werden, mit denen man an die Bibel herangeht, und zu versuchen die biblischen Texte so zu lesen, wie sie die ursprünglichen Adressaten gelesen haben. Ein Slogan von Worthaus ist „zu versuchen, einen unverstellten Blick zu bekommen“. In diesem Prozess kann man sich dann auch fragen, was die Texte uns heute noch zu sagen haben …

 

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6 Kommentare zu „WORTHAUS

  1. Ich sehe schon – ich muss mir auch unbedingt mal einen Worthaus-Vortrag anschauen. Ich kam bisher noch nicht dazu und muss auch gestehen, dass ich nicht so der Vortragstyp bin. Ich lese so etwas lieber, als mir das anzuhören, da ich beim Zuhören zu leicht abschweife. So begeistert wie Du davon schreibst, muss ich wohl dann doch mal einen Vortrag reinziehen… 😉

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  2. Dude, ich weiß genau, was du meinst. Bei mir war es schon alleine, dass die Bibel echt wieder interessant werden kann, nachdem man jahrelang, eigentlich Jahrzehnte in Evangelikalien gelebt hat und – sorry – so langsam echt ziemlich alles kennt, was die Bibel laut Szene zu bieten hat. Die Gottesdienste wurden so langweilig, du machst dir keine Vorstellungen. Und dann noch so zu tun, als fände man es extrem spannend und als lerne man jedes mal was Fundamentales dazu… . Bei Worthaus habe ich endlich nochmal gemerkt, wie ich meine grauen Zellen anstrengen musste, tat das gut! 😀 Und dass dann teilweise tatsächlich was ganz Anderes raus kam, als ich all die Jahre gelernt habe, echt faszinierend.

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    1. Geht es darum, wirklich immer wieder etwas Neues zu lernen? Oder doch vielmehr darum, wieviel wir wirklich umsetzen? Ich sehe in meinem Leben (als Pastor) und im Leben anderer, wie herausfordernd das Umsetzen ist, wie lange es dauert bis Wissen Hände und Füsse bekommt! Wieviel Thelogie braucht der Mensch um jesusähnlich zu werden und zu leben! Echt! Unser Herz ist nicht annähernd so gross wie unser Kopf. Brauchte es da nicht mehr Balance?

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      1. Ich glaube, das liegt auch daran, ob wir tatsächlich hinter dem stehen, was wir sagen und glauben (sollen) und ob das Ganze in sich passt, denn wenn eine Theologie verurteilend ist, wir aber die Menschen lieben sollen, kommen sehr strange Dinge dabei raus. Und dabei hat mir Worthaus geholfen, beispielsweise diese Widersprüche zu erkennen und teilweise aufzulösen, oder mich mit ihnen zu versöhnen um dann überhaupt erst liebesfähig zu werden.

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    2. Wir brauchen definitiv mehr Herz. 🙂 Das ist ja gerade Teil des Problems: Wir identifizieren so viel mangelhafte Theorie mit dem Christentum, dass Dinge wie Wahrnehmung, Gefühl, Empathie, etc. kaum noch Raum finden.

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