brüchige mÄnnLiCHkEit

[Eine neuere Überarbeitung dieses Artikels findet ihr hier.]

 

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By Victorgrigas (Own work) [CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)%5D, via Wikimedia Commons

Frauen werden schwanger, bringen neues Leben in die Welt, stillen Babys …

Frauen kümmerten sich um den Nachwuchs, die Nahrungszubereitung, um die Kleidung, um das Lager des Klans, sammelten Beeren und Pilze, …

Die stärkeren, muskulösen Männer joggten durch die Steppe, spähten nach Gefahren und Beutetieren, kämpften mit Feinden und wilden Tieren …

Wieviel von dem, was uns als Männer und Frauen ausmacht, stammt noch aus einer anderen Zeit? Wieviel ungenutzte Instinkte schlummern noch in uns …

Früher waren die Männer noch die HERREN auf dem Fußballplatz. Mittlerweile gibt es sogar professionellen Frauenfußball! Wenn mann da mal Gelegenheit hat, ein Gurkenglas zu öffnen, das die Frau nicht aufgekriegt hat, fühlt mann sich endlich mal wieder in seiner Männlichkeit bestätigt: Wir werden als Männer doch noch gebraucht!  – Und Männer können sich Bärte wachsen lassen!

Jede Frau kann etwas, was kein Mann kann (schwanger werden …) – aber was kann ein Mann, das eine Frau nicht auch kann? Viele Frauen leben genauso wie viele Männer als Singles. Offenbar sind Frauen stark genug für alle Aufgaben, die im alltäglichen Leben anfallen.

Die Konservativen haben eine Antwort: Der Mann ist das Oberhaupt der Familie! Gruppen brauchen Anführer und Männer können das besser bzw. haben dafür sogar den Auftrag von Gott. Eine Antwort, die heute viele nicht mehr überzeugt.

Für Aufgaben, für die Frauen körperlich zu schwach sind, gibt es heute auch Maschinen und Roboter. Wo bleibt da noch Platz für männliche Identität? Was können Männer, das nur Männer können? Und brauchen wir diese Einzigartigkeit des Männlichen überhaupt, um zu wissen, wer wir sind oder sein wollen? Reicht es nicht aus, als Mensch einzigartig zu sein, so wie jeder Mensch, Mann oder Frau, einzigartig ist? Wäre es nicht am besten, wenn jeder schaut, was gemacht werden muss, und sich bemüht, seine eigenen Fähigkeiten, so gut wie möglich miteinzubringen?

„Hier gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Juden und Griechen, zwischen Sklaven und freien Menschen, zwischen Mann und Frau. Denn durch eure Verbindung mit Jesus Christus seid ihr alle zusammen ein neuer Mensch geworden.“

(Die Bibel, Neues Testament, Paulus‘ Brief an die Galater, 3. Kapitel, Vers 28)

Ist die Identität als neuer Mensch und Anhänger Jesu nicht besser als ein künstliches Profil von zweifelhafter Männlichkeit?

(Und einer Frau, die schwanger wird, Kinder kriegt und Babys stillt, zur Seite zu stehen …  –  wäre das nicht auch eine tolle Berufung?)

[Eine neuere Überarbeitung dieses Artikels findet ihr hier.]

6 Kommentare zu „brüchige mÄnnLiCHkEit

  1. Männer und Frauen ticken unterschiedlich.
    Aber das immer auf Fähigkeiten zu reduzieren, scheint mir etwas kurz gesprungen.
    Warum muss es etwas sein, das man(n) „kann“? Bei Fähigkeiten/Können geht es doch meist nur um ökonomische Nützlichkeit oder Produktivität. Wenn Frau Kinder und damit Rente produzieren muss Mann… Nö muss er gar nicht. Männer und Frauen Gehirne sind anders gepolt, das hat aber mit Können gar nichts zu tun, sondern mit unterschiedlichen Formen die Welt wahrzunehmen.

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    1. Das ist ein guter Hinweis, dass es um viel mehr geht als um die Frage, was wir leisten können.

      Mir ging es in dem Post vor allem um Identität. Es gibt etwas typisch Weibliches: Kinder kriegen. Aber gibt es auch noch etwas typisch Männliches?

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      1. Wenn es um die biologische Funktion geht. Das Kind zu zeugen. Maria war meines Wissens bislang die einzige Jungfrauengeburt :D. Sozial gesehen, die männliche Sicht der Dinge in die Erziehung einfließen zu lassen. Vielleicht habe ich eine Frau geheiratet, die absichtlich anders ist als ich. Aber meiner Erfahrung nach denken Frauen und Männer unterschiedlich, was in der Erziehung dem Kind gut tut, wenn es sich harmonisch ergänzt.

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      2. Vielleicht noch etwas zu typisch männlich-weiblich. Männliche Gehirne sind „autistischer“ als weibliche. D.h. Männer denken tendenziell eher in Systemen und Frauen eher in Beziehungen. Wobei es Abstufungen gibt. Forschungen zeigen z.B. sogar dass ein Übermaß an Testosteron, dem man im Mutterleib ausgesetzt war zu Autismus führen kann

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