Tobias Faix | Warum ist Spiritualität so in und Kirche so out?

 

Tobias Faix auf seinem Blog über seinen Vortrag bei der Bundestagung der Baptisten:

„Warum ist Spiritualität so in und Kirche so out, Herr Faix?“ Ein paar Anmerkungen um die Kontroversen meines Vortrags bei der Bundestagstagung der Baptisten.

 

5 Kommentare zu „Tobias Faix | Warum ist Spiritualität so in und Kirche so out?

  1. Guten Tag Christian,

    habe mir jetzt dreimal den Vortrag angehört.
    Die Beschreibung des Ist-Zustandes ist sehr treffend, was Gesellschaft und Kirchen angeht. Die Ansätze, um „zeitgemäß“ zu werden, sind nahezu einszueins praktikabel und einer Blaupause würdig.

    Jedoch und erlaube mir hier ein Jedoch, ich habe subjektive Bauchschmerzen bekommen bei der Weiterführung vieler seiner Konzepte.
    Es geht nicht darum um in Konkurrenz zu gehen, zu den weltlichen „Antworten“ (Yoga etc.), wie auch um eine Abgrenzung zu anderen Gemeinden und Kirchen. Dies nimmt er auch auf, -doch meine Bauchschmerzen- führt er hintergründig eher in eine Richtung einer „Eine-Welt-Religion“ (Gleichwertigkeit des Glaubens, wie auch „Schengener Abkommen des Glaubens).
    Dieses Einbinden der „Pluralität“ in ein christliches? Konzept, das Ändern von Lithurgie bzw. das Einfügen von weiterem, trendigem „Lametta“ sehe ich äußerst kritisch. Auch wenn das Eingehen auf die „Megatrends“ heißt, die Menschen da abzuholen, wo sie stehen, ist es mmn. eher hinderlich, erst recht, wenn der weitere Weg hin zu Gott, zur Essenz dann in den Hintergrund tritt. Hier fehlen mir dann die fortführenden Konzepte, die nur kurz auch iin diesem Vortrag hätten erwähnt werden können (Nachfolge, Wiedergeboren etc.) Natürlich dürfen wir Angebote machen und die Menschen sind frei, sich etwas aus „unserem“ Angebot zu nehmen, was und wie sie wollen – doch müssen wir dafür zum blinkenden „Mega-Einkaufs-Store“ erschaffen? – du weißt, was ich meine, oder?

    Wie du weißt, ist es zu dem eher „meins“, den Menschen den persönlichen Zugang und die eigene Beziehung zu Gott zu ermöglichen und eben dort „Hilfestellung“ zu leisten – was sollen da die Beispiele in dem Vortrag von „Del Piero“ und „Harry Potter“,?, welche zwar den Zustand im Ist zeigen, doch eben diese wichtige Bemühung zumindest in Lächerliche ziehen.

    Auch die Ausrichtung und seine Frage, „Wie hilft mir „Kirche“ im Leben“ oder „Was ist das gute Leben“ ist doch etwas zu kurz gesprungen, auch wenn er es später etwas revidiert, wenn er darüber spricht, Hilfe zu sein bei der Befreiung von Konsom, Leistungszwang, falschem Selbstbezug etc. – so ist hier die Ausrichtung eine eher Materielle. Da kann ich auch einen Unternehmensberater bemühen.

    Habe beim dritten Hören mal eine Strichliste gemacht, wie oft Gott oder Jesus im Vortrag vorkommt (bedingt durch mein Buchgefühl): 7x Gott, 4x Jesus, davon dreimal in einem sagen wir mal eher fragwürdigen Kontext. Naja, das mag jetzt auch speziell sein, wo mir bei den Amtskirchen dies immer mehr auffällt, daß man hier zumindest Jesus Christus immer mehr außen vorläßt – das nur als kleiner Nebenpunkt.

    Wie ich feststelle, bin ich heute Morgen ein wenig auf Krawall gebürstet – doch ich schicke das jetzt mal so ab und hoffe auf regen Austausch, auf Sichtweisen, die ich in meiner derzeitigen Gemütsverfassung und nach dreimal hinhören nicht erachte und sehen.

    Alles Liebe, Raffa.

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    1. Ich glaube, die enormen Herausforderungen heutzutage – nicht nur fürs Christentum – angesichts der kulturellen Brüche sind eine große Chance. Durch die Vielfalt der Perspektiven und Möglichkeiten des Dialogs und des Lernens können wir erspüren, was das eigentlich Menschliche und Göttliche ist. Das hilft uns dann auch die historischen Zeugnisse des Glaubens, in der Bibel z.B., mit einem weiteren Blick zu betrachten (worthaus.org, z.B.).

      Der Mystik kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da sie von der Erfahrung ausgeht und somit von jedem Menschen ausprobiert werden kann. Da mystische Erfahrungen auch übergreifend in unterschiedlichen Religionen von Bedeutung sind, hat man hier auch einen guten Anknüpfungspunkt. Nicht zuletzt hilft dies auch, die Offenbarung Gottes in Jesus von Nazareth besser zu verstehen; und auch das Leben von Paulus.

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      1. Hab da was gefunden in der Presse, erlaube mir hier einen kleinen Auszug samt einen Link:
        „Baphomet ist unter Begleitung von „Heil Satan!“-Anfeuerungsrufen in der Hauptstadt angekommen“

        „Die Veranstaltung soll ein integratives Treffen sein, bei dem der Satanische Tempel zusammen mit christlichen und weltlichen Sprechern den Pluralismus feiern wird“, schrieb Lucien Greaves, der Sprecher und Mitbegründer des Satanischen Tempels in einer Erklärung, die KATV erhielt.

        „Menschen aus vielen Glaubensrichtungen werden im Kapitol zusammenkommen, um die Bemühungen der Gesetzgebung des Staates Arkansas abzulehnen, eine Religion gegenüber der anderen zu bevorzugen.“

        aus Pravda TV:
        https://www.pravda-tv.com/2018/08/baphomet-statue-in-usa-enthuellt-und-kirche-luzifers-in-kolumbien-eroeffnet-papst-franziskus-luzifer-ist-gott-videos/

        Schau da mal rein… das zum Thema „Bauchschmerzen“ bei mir und dem Ausschleichen Gottes, Jesu Christi.

        Liebe Grüße,
        Raffa.

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      2. Hmm … macht bei mir einen etwas unausgeglichenen Eindruck. Ich habe es schon oft erlebt, dass konservative Menschen vor Bedrohungen warnen, die hauptsächlich ihren eigenen Ängsten entspringen. Man müsste sich die Meldungen und Darstellungen im Einzelnen genauer anschauen …

        Eins ist jedenfalls klar: Was vor uns liegt, wird anders sein als das, was hinter uns liegt. Kaum jemand wird etwas Wertvolles oder Nützliches wegwerfen wollen. Aber niemand kann garantieren, dass etwas, das vielleicht in der Vergangenheit (mehr oder weniger gut) funktioniert hat, sich auch noch in der Zukunft bewähren wird.

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      3. Hallo Christian,

        wie ich sehe, siehst du die Entwicklungen links und rechts etwas optimistischer und gelassener. Der Raum für Gestaltung ist definitiv da, die Frage, die sich mir stellt, wie fest oder wie nah können wir an der Essenz, auch an den Worten und Prinzipien Gottes bleiben.
        Die Liebe geht halt immer vom Besten aus…

        Liebe Grüße,
        Raffa.

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