
Frau und Herr Feldmann saßen am Abendbrottisch. Während Frau Feldmann ihre Stulle schmierte, fragte sie ihren Mann:
„Schatz, was gibt es denn morgen zum Mittag?“
Herr Feldmann: „Möhreneintopf!“
Frau Feldmann: „Ach,… Möhreneintopf mag ich eigentlich nicht besonders. Hast du die Zutaten schon gekauft?“
Herr Feldmann: „Nein, ich besorge sie morgen Vormittag.“
Frau Feldmann: „Können wir dann nicht etwas anderes essen?“
Herr Feldmann: „Nein. Wir essen morgen Möhreneintopf.“
Frau Feldmann: „Aber warum müssen wir denn morgen unbedingt Möhreneintopf essen?“
Herr Feldmann: „Ich möchte morgen gerne Möhreneintopf essen.“
Frau Feldmann: „Können wir nicht etwas essen, das wir beide morgen gerne essen würden?“
Herr Feldmann: „Nein. Wir werden morgen Möhreneintopf essen.“
Frau Feldmann: „Das verstehe ich jetzt nicht. Warum ist es denn so wichtig, dass wir morgen Möhreneintopf essen?“
Herr Feldmann: „Darüber möchte ich nicht sprechen.“
All dies geschah am Vorabend des 6. März. Am nächsten Tag aßen Frau und Herr Feldmann Möhreneintopf, und der Tag ging als Tag des Möhreneintopfs in die Familiengeschichte ein. – Warum auch immer…
[P.S. Ich kenne kein Ehepaar Feldmann. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind ganz bestimmt nur Zufall.]
Ist dies eine gute Geschichte? Wenn ja, warum? Wenn nein, warum nicht? Was für Gefühle werden beim Lesen bei euch wach?
Naja:). zumindest fragt man sich welchen Grund diese Starrköpfigkeit hat.
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Ja, über Starrköpfigkeit und ihre Ursachen wundere ich mich auch.
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Naja, bis kurz vor Schluss ist sie gut. Aber dann fühle ich mich als Leser mit diesem einen Satz betrogen: „Warum auch immer…“ Denn das will ich jetzt unbedingt und schrecklich gerne wissen! 🙂
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Stimmt. Das Ende der Geschichte ist frustrierend, und auch schon das Ende des Dialogs. Beziehungen sind manchmal so frustrierend, weil der andere sich zu verweigern scheint. Wie geht man damit um?
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