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Jaakob erwachte aus seinem Schlaf und sprach:
„So denn, ER west an diesem Ort, und ich, ich wußte es nicht!“
Er erschauerte und sprach:
„Wie schauerlich ist dieser Ort! Dies ist kein andres als ein Haus Gottes, und dies ist das Tor des Himmels.“
Frühmorgens machte sich Jaakob auf, er nahm den Stein, den er für sein Haupt gerichtet hatte, und errichtete ihn als Standmal und schüttete Öl ihm aufs Haupt. Er rief den Namen jenes Orts „Bet-El“, „Haus der Gottheit“ …
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(Bibel / Tanach / Altes Testament, 1. Mose / Bereschith / Genesis, 28. Kapitel, Verse 16-19 – Buber-Rosenzweig-Übersetzung)
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Was macht einen Ort zu einem spirituellen Ort? Gibt es so was wie eine spirituelle Ausstrahlung? Spirituelle Kraftwirkung? Kraftorte?
Braucht man eine besondere Fähigkeit der Wahrnehmung oder einfach glückliche Umstände, um solche Orte wahrnehmen zu können?
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Was ist der spirituellste Ort, den du persönlich in deinem Leben erlebt hast?
Ich hab mir die Frage natürlich eben auch gestellt, und was mir spontan eingefallen ist, ist das Gemeindehaus der kleinen Freikirche, in die ich quasi „hineingeboren“ worden bin.
Heutzutage empfinde ich diesen Ort ganz anders, aber als Kind war das für mich irgendwie der Ort, wo Gott ist.
Was fällt euch dazu ein? Vielleicht eine Kirche? Oder was anderes?
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Hallo Christian! Spannende Frage, die mich schon lange beschäftigt. Ich denke schon, dass eine feine Wahrnehmung eine Rolle spielt, um solche Orte ausfindig zu machen – übrigens auch umgekehrt, manchmal herrschen in Kirchen viel negative Energien, was sich dann u.a. auch an der Körperhaltung und dem Verhalten der Menschen zeigt. Die Gottesfrage streifte mich erstmals im Kloster St Mont Michel, weil ich dort besondere Energien wahrnahm, für die ich sonst keine Erklärung fand. Richtig klar wurde mir das erst sehr viel später. Als eines der krassesten Erlebnisse dieser Art fällt mir sonst noch spontan die Brigittenkirche in Danzig ein. Kaum über die Schwelle gegangen, fühlte ich mich wie bereits im Paradies. Es war, wie wenn das Göttliche und Heilige so nahe wäre, dass ich nie wieder raus wollte. Übrigens spielt meiner Erfahrung nach nicht nur der Ort, sondern vor allem auch die Austattung, Architektur mit ihrer Geschichte und Ausstrahlung dabei eine große Rolle, auch die Reliquien und oft in Kirchen anzutreffende Gräber. Allerdings halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass sich jeder, je nach seinem individuellen Energiemuster von den ihm/ihr entsprechenden Orten angezogen und angesprochen fühlt.
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Spannend … 🙂
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Das mit St Mont Michel ist echt interessant, auch von einem Abt eines bayr. Benediktinerklosters, der Wallfahrten dorthin begleitet, kenne ich eine ähnliche Aussage. Dabei würde man das anhand der Geschichte gar nicht vermuten, war ja auch mal ein Gefängnis…
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ein bestimmtes café in prag.
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Unser Wald. Was bei so Kraftplätzen vielleicht auch nicht ausser acht gelassen werden sollte, ist die Geologie, Wasseradern etc. Ich wollte schon lang mal mit einen Freund mit der wünschelrute in unseren Wald und schauen, ob er bestimmte Plätze findet, die vielleicht auch mit meinen überein stimmen.
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Ich hab den Eindruck, dass Spiritualität eine ziemlich ganzheitliche Sache ist, wo Natur, Körper, Geist etc. alles zu einander findet und von einander beeinflusst wird.
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Ja, finde ich auch. Ich versuche mich gerade mit den Steinen in meiner Umgebung zu beschäftigen. Und ich stand daletzt auf einer Steinplatte und hab mal so in mich rein gehört, und merkte, wie ich auf den Stein ganz unruhig wurde. Andere Plätze beruhigen vielleicht mehr. Da gibt es bestimmt soviele Zusammenhänge, derer wir uns gar nicht bewusst sind.
Ich lese gerade verwobenes Leben von Merlin Sheldrake. Da geht es um die Pilze in der Erde und wie alles miteinander verbunden ist und Einfluss aufeinander hat. Super spannend. 😀
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Glaub ich. Ich hab vor Jahren mal eine interdisziplinäre Diskussionsrunde zum Thema Pilze auf BBC gehört. Das war echt der Hammer! 🙂
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