selbstverständlich

 

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selbstverständlich

selbst – verständlich

das ist doch selbstverständlich

da muss man sich doch nicht extra bedanken

wieso  weshalb  warum

ich wache auf

es ist morgen

ich liege in meinem bett

selbstverständlich kann nicht jeder mensch erwarten immer in seinem bett aufzuwachen

manche menschen erwachen im krankenhaus

manche im sarg

manche sind unterwegs

manche auf der flucht

selbstverständlich wird nicht überall frühstück angeboten

selbstverständlich gibt es auch menschen die sich genau überlegen müssen wann sie was essen weil sie nicht genug haben

selbstverständlich gibt es nicht überall offene arbeitsstellen oder andere möglichkeiten sich seinen lebensunterhalt zu finanzieren

selbstverständlich können nicht alle familien und staaten sich leisten alle kinder zur schule zu schicken

selbstverständlich gibt es auch viele alleinstehende

selbstverständlich gehören leiden und schmerzen zum leben

selbstverständlich kann man nicht erwarten das unglücke immer nur die anderen treffen

selbstverständlich können menschen nicht immer friedlich miteinander leben

selbstverständlich kommt es bei militärischen auseinandersetzungen auch zu zivilen opfern

selbstverständlich müssen wir alle einmal sterben

selbstverständlich geht auch dieser text einmal zu ende

 

Die Güte des HERRN hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf,
es ist jeden Morgen neu! …
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(Die Bibel, Buch der Klagelieder, 3. Kapitel, Vers 22-23)
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Elend und Ohnmacht

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New York City (ca. 1890), Foto von Jacob Riis [Public domain], via Wikimedia Commons

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Es ist noch nicht so lange her, da hatte auch in unserer reichen Ersten Welt das Elend noch andere Dimensionen. Und auch heutzutage mehren sich die Obdachlosen in den Straßen unserer Großstädte. Vielleicht erregen sie unsere Aufmerksamkeit … für einen Augenblick.

Armut ist nicht attraktiv. Verwahrloste Menschen werden krank und haben Parasiten. Abscheu und Ekel regt sich in uns …

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… Er war weder stattlich noch schön. Nein, wir fanden ihn unansehnlich, er gefiel uns nicht! Er wurde verachtet, von allen gemieden. Von Krankheit und Schmerzen war er gezeichnet. Man konnte seinen Anblick kaum ertragen. Wir wollten nichts von ihm wissen, ja, wir haben ihn sogar verachtet …
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(Die Bibel, Tanach / Altes Testament, Jesaja, 53. Kapitel, Verse 2-3)

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Eine verzaubernde Hochglanz-Plastikwelt und ein schöner blauer Planet der verdreckt.

Teures Parfum und schadstoffbelastete Luft und Wasser.

Millionen-Dollar-Immobilien, Gold und Marmor, Wellblechhütten und Obdachlose.

Milliardäre und Überschuldete.

Milliardengeschäfte der Tourismusbranche und Millionen auf der Flucht.

Milliarden für Luxusartikel und kein Geld für eine Handvoll Reis.

Milliardengeschäfte der Spaß-Industrie und Millionen Hungernder und Frierender.

Regt sich ein Gefühl in deiner Seele?

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… wehe euch, ihr Reichen! Ihr habt euer Glück schon auf Erden genossen. Wehe euch, die ihr jetzt satt seid! Ihr werdet Hunger leiden. Wehe euch, die ihr jetzt sorglos lacht! Ihr werdet trauern und weinen.
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(Neues Testament, Lukas-Evangelium 6,24-25)

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[Dies ist ein Text für die Menschheitsfamilie. Wir haben nur eine gemeinsame Zukunft oder gar keine.]

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