Christentum heute ist ohne die biblischen Texte kaum vorstellbar. Es gab allerdings schon Christentum bevor die Bibel entstand. Auch ist die Bibel nicht vom Himmel gefallen. Wie wir mit ihr umgehen, ist entscheidend für uns selbst und für andere. – VORSICHT : Das Anliegen des Blogs ist mir sehr ernst; einzelne Sätze sind allerdings nicht immer wörtlich zu nehmen. ;-) – Bin übrigens als Christian Schmill auf Facebook, @C_Schmill bei Twitter.
Cristo de San Pedro. Sanlúcar la Mayor. Jose Luis Filpo Cabana – CC BY 3.0 via Wikimedia Commons
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Ein Schriftgelehrter ging auf seinem Lebensweg und las dabei in der Bibel. Plötzlich prallte er gegen etwas Hartes und schaute empor. Er erblickte Jesus am Kreuz und fasste sich an den Kopf …
… und fuhr sich mit der Hand über den Mund.
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Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Schatz, der in einem Acker vergraben war …
Jeder Schriftgelehrte, der in der Schule des Himmelreichs ausgebildet ist, gleicht einem Hausherrn, der aus seinem reichen Schatz Neues und Altes hervorholt …
Gemälde von Gerard van Honthorst, via Wikimedia Commons – public domain
[ Ich hatte ja schon die Weihnachts-Tipps von Rabbi Schaul (auch bekannt als der Heilige Apostel Paulus) veröffentlicht. Jetzt kommen noch meine Tipps: ]
1. Sei unabhängig von irgendwelchen dahergelaufenen Weihnachts-Tipps 😉
Achte auf dich selbst und schärfe deine Wahrnehmung für deine Mitmenschen. (Du bist ja nicht doof, und mit dem gesunden Menschenverstand kommt man schon ziemlich weit – so man ihn denn benutzt.) – Du brauchst also nicht unbedingt weiterlesen… 😉
Niemand kann mehr von dir erwarten, als du willst und kannst.
2. Bewahre die Ruhe!
Du allein kannst sowieso nicht garantieren, dass dieses Weihnachtfest ein Erfolg wird. Sei also ganz entspannt. Es hängt nicht alles von dir ab.
Auch dieses Weihnachten wird bald wieder vorbei und Vergangenheit sein. Und wenn man schon im voraus seine Aufmerksamkeit auf das Schöne im Weihnachten lenkt, wird man vielleicht auch verzaubert …
Denk dabei nicht nur an dich selbst. Weihnachten ist viel größer als deine kleine Weihnachtsfeier…
„aber der Engel sagte zu ihnen:
‚Ihr braucht euch nicht zu fürchten! Ich bringe euch eine gute Nachricht, über die im ganzen Volk große Freude herrschen wird. Heute ist euch in der Stadt Davids ein Retter geboren worden; es ist der Messias, der Herr…‘
‚Ehre und Herrlichkeit Gott in der Höhe, und Frieden auf der Erde für die Menschen, auf denen sein Wohlgefallen ruht.'“
Frag dich nicht, was andere tun müssten, sondern was du selbst tun kannst.
„… mit dem Maßstab, den ihr an andere anlegt, werdet ihr selbst gemessen werden.
Warum siehst du jeden kleinen Splitter im Auge deines Mitmenschen, aber den Balken in deinem eigenen Auge bemerkst du nicht? Wie kannst du zu ihm sagen:
‚Komm her! Ich will dir den Splitter aus dem Auge ziehen!‘
und dabei hast du selbst einen Balken im Auge!
Du Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge, dann kannst du klar sehen, um auch den Splitter aus dem Auge deines Mitmenschen zu ziehen.“
. (Jesus in der Bergpredigt – Matthäus-Evangelium 7,2-5 – Bibel, Neues Testament)
Schau deinem Schatten in die Augen. Wenn dich jemand so richtig nervt, liegt es wahrscheinlich hauptsächlich an dir selbst. – Bitte den Balken entfernen!
Trenn dich vom Ballast negativer Weihnachtserfahrungen. Wenn du selbst anders bist, kann auch dein Weihnachten anders werden.
Fass für dich selbst den Entschluss, Fehler vergangener Weihnachten nicht zu wiederholen, und überlege, wie du ganz praktisch verhindern kannst, wieder „in die alten Schienen zu rutschen“.
Horche in dich selbst hinein. Gibt es da noch jemand, dem du vergeben oder um Vergebung bitten solltest? – Vielleicht gibt es ja trotz der hektischen Weihnachtsvorbereitungen die Möglichkeit einen Moment zu nutzen, um mit einer anderen Person etwas zu klären, bevor die Jesus-Party steigt.
„‚Versteht ihr, was ich eben getan habe, als ich euch die Füße wusch?’…
‚Ihr nennt mich Meister und Herr, und das mit Recht, denn ich bin es. Wenn nun ich, der Herr und der Meister, euch die Füße gewaschen habe, sollt auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit auch ihr so handelt, wie ich an euch gehandelt habe.'“
Weihnachten ist nicht unbedingt der beste Zeitpunkt, um Diskussionen zu führen und „endlich mal was zu klären“. Bevor man versucht Wortgefechte zu gewinnen, sollte man erst einmal schauen, ob man sich ganz praktisch irgendwie nützlich machen kann.
Das Weihnachtsfest ist aufgeladen mit großen Erwartungen: Weihnachten als Verkörperung des Guten, Wahren und Schönen. Das ist offensichtlich aber kein Automatismus. Vielmehr ist Weihnachten die Aufgabe, das Gute, Wahre und Schöne in jedem Detail der Weihnachtszeit (neu) zu entdecken.
„… orientiert euch an dem, was wahrhaftig, vorbildlich und gerecht, was redlich und liebenswert ist und einen guten Ruf hat. Beschäftigt euch mit den Dingen, die auch bei euren Mitmenschen als Tugend gelten und Lob verdienen.“
. (Paulus im Brief an die Christen in Philippi 4,8 – Bibel, Neues Testament)
8. Das Verbindende suchen.
Weihnachten ist der Anlass, dass wir uns Zeit für einander nehmen. Diese Zeit ist schon ein sehr wertvolles Geschenk, das wir einander und uns selbst machen.
Viele Menschen scheinen einfach ausgehungert danach zu sein, als Menschen wahrgenommen und beachtet zu werden. Wir könnten uns die Zeit nehmen, einander zuzuhören. Und wenn wir freiwillig und fröhlich etwas weggeben, kommt eigentlich auch immer irgendwas zurück.
Gibt es Gemeinsames, etwas, das alle an Weihnachten schätzen oder schön finden? (Weihnachtslieder, -musik, -filme, Spiele spielen, alte Geschichte erzählen, alte Fotos, Spazieren gehen…)
Jedes Jahr die alte Leier. – Rituale können sehr schön und wertvoll sein. Aber man könnte (falls die anderen einverstanden sind) auch mal was Neues ausprobieren. Probieren geht über studieren. Abwechslung belebt.
„Viele Male und auf verschiedenste Weise sprach Gott in der Vergangenheit durch die Propheten zu unseren Vorfahren. Jetzt aber, am Ende der Zeit, hat er durch seinen eigenen Sohn zu uns gesprochen…
Er ist das vollkommene Abbild von Gottes Herrlichkeit, der unverfälschte Ausdruck seines Wesens…“
. (Hebräerbrief 1,1-3 – Bibel, Neues Testament)
10. Jesus
The reason for the season. Wundervolles Geheimnis der Offenbarung Gottes im Menschen: Gott wird neugeboren …
Der Neugeborene in der Krippe: Schwach und hilflos. Empfangend.
Der tiefste Sinn von Weihnachten ist wohl der: Wir sind Beschenkte!
Jesus als guter Hirte, frühchristliche Deckenmalerei in der Calixtus-Katakombe in Rom (um 250) via Wikimedia Commons – public domain
Ich muss euch leider die traurige Mitteilung machen, dass die Biografie von Jesus zur Zeit leider vergriffen ist und auch antiquarisch nicht mehr aufzutreiben ist.
Ich weiß, es wäre ein ganz besonders schönes – und auch zum Anlass so passendes – Weihnachtsgeschenk gewesen, aber ihr müsst euch da doch leider noch was anderes ausdenken.
„Scherz!“ 😉
Es sieht wohl doch eher so aus, als ob es eine Jesus-Biografie gar nicht gibt.
„Das Neue Testament (NT) ist als Glaubensdokument der Urchristen zugleich die wichtigste Quelle der historischen Jesusforschung.“
Das wäre natürlich der absolute Knaller! Jesus schreibt eine Autobiografie über sein Leben als Sohn Gottes.
Tja, leider heißt es auch in diesem Fall:
„Pech gehabt!“ – Leider auch keine Autobiografie.
„Jesus sprach:
‚Wer sucht, soll nicht aufhören zu suchen, bis er findet;
und wenn er findet, wird er erschrocken sein;
und wenn er erschrocken ist, wird er verwundert sein,
und er wird über das All herrschen.'“
Es sind zwar entsprechende Texte aufgetaucht, aber die Echtheit ist umstritten. 😉
[Leider Französisch. – Was Englisches gibt’s allerdings hier.]
2013 wurde eine Autobiografie von Jesus veröffentlicht, deren Verfasser sich Jürg Amann nennt. – Scheint wohl auch nicht ganz echt zu sein. 😉 (Vielleicht ist es auch schon vergriffen. Auf der Verlags-Seite hab ich es nicht gefunden.)
Jesus selbst scheint wohl doch eher keinen einzigen Text hinterlassen zu haben. – Wirklich schade! – Und auch eine erstaunliche Tatsache, über die sich kaum jemand ernsthaft Gedanken zu machen scheint. – Auch Schade. – Denn bei allem, was wir über sein Leben „wissen“, wäre es ihm sicherlich möglich gewesen, Texte zu hinterlassen.
„Dies ist der Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes.
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Im Buch des Propheten Jesaja heißt es:
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‚Ich sende meinen Boten vor dir her; er wird dein Wegbereiter sein.‘ …
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In jener Zeit kam auch Jesus aus Nazaret in Galiläa zu Johannes und ließ sich im Jordan von ihm taufen …“
Es sind schon Interviews mit Jesus aufgetaucht; aber auch in diesen Fällen ist die Echtheit sehr umstritten. 😉
Schon in den neutestamentlichen Texten wird allerdings von Begegnungen von Menschen mit Jesus nach dessen Tod berichtet:
„Später, als ich wieder in Jerusalem war und im Tempel betete, hatte ich eine Vision:
Ich sah Jesus, und er sagte zu mir:
‚Verlass Jerusalem, so schnell du kannst! Lass dich durch nichts aufhalten! Denn die Menschen hier werden nicht annehmen, was du ihnen als mein Zeuge über mich berichtest.‘
‚Aber Herr‘ wandte ich ein, ‚gerade sie müssten mir doch Glauben schenken …'“
. (Paulus in der Apostelgeschichte; Neues Testament; 22,17-19)
Keine Jesus-Biografie!
Also, eine Biografie haben wir leider nicht. 😦
Aber wie wär’s mit einem „Evangelium“?
Jemand ist vielleicht schon der Gedanke gekommen, dass die Evangelien Jesus-Biografien wären; aber, wer anfängt sie zu lesen, merkt bald, dass dies keine Biografien sind, so wie wir sie heute kennen. Dennoch erzählen die Evangelien eine Menge interessanter Details. Das Meiste seiner Lebensgeschichte ist uns allerdings unbekannt.
„Schon viele haben die Aufgabe in Angriff genommen, einen Bericht über die Dinge abzufassen, die in unserer Mitte geschehen sind und die wir von denen erfahren haben, die von Anfang an als Augenzeugen dabei waren und dann Diener der Botschaft Gottes geworden sind.
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Darum hielt auch ich es für richtig, nachdem ich allem bis zu den Anfängen sorgfältig nachgegangen bin, diese Ereignisse für dich, hochverehrter Theophilus, in geordneter Reihenfolge niederzuschreiben, damit du erkennst, wie zuverlässig all das ist, worin du unterrichtet worden bist.
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In der Zeit, als Herodes König von Judäa war, lebte dort Zacharias …“
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(Lukas-Evangelium; Neues Testament; 1,1-5)
Der Jude Jesus
Meine Oma hatte meine Mutter einmal gefragt:
„Weißt du eigentlich, dass Jesus ein Jude war?!“
Komisch. – Wie kann man das verpassen?
Das Christentum hat sich allerdings auch angestrengt, ihn zu ent-judaisieren. Und das haben die nicht nur mit der Person von Jesus gemacht, sondern auch mit heiligen Texten.
Anscheinend war Jesus sogar nur ein Jude zweiter oder dritter Klasse. Ein Jude aus der Provinz, ein Galiläer; und ein Galiläer aus einem kleinen Kaff, Nazareth.
„‚Aus Nazaret?‘
entgegnete Natanaël.
‚Was kann aus Nazaret Gutes kommen?‘
Doch Philippus sagte nur:
‚Komm mit und überzeuge dich selbst!'“
. (Johannes-Evangelium; Neues Testament; 1,46)
Jesus bezieht Stellung zu Weihnachten und den Umständen seiner Geburt
Dank unseres Weihnachtsfestes sind die Umstände der Geburt von Jesus zum Glück hinreichend bekannt.
Jesus‘ erste Wochen außerhalb des Bauchs seiner Mutter waren anscheinend recht dramatisch; wobei man sich fragen muss, wie viel der Kleine davon mitbekommen hat. – Wie oft mögen die Eltern von Jesus ihm wohl von den Umständen um seine Geburt herum erzählt haben?
Weihnachten. Der christliche Klassiker! In der Geschichte des Christentums und mittlerweile auch global in vielen Konsumgesellschaften ein echt wichtiges Thema. Komisch, dass Jesus selbst kaum etwas über die Umstände seiner Geburt gesagt zu haben scheint. Zumindest wüsste ich jetzt auf Anhieb keine einzige Bibelstelle, wo Jesus selbst etwas dazu sagt.
„Jesus erwiderte:
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‚Wenn ich mir selbst eine solche Ehre anmaßen würde, wäre sie nichts wert. Aber nun ist es mein Vater, der mich ehrt – er, von dem ihr sagt, er sei euer Gott. Und dabei habt ihr ihn nie gekannt; ich dagegen kenne ihn.
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Würde ich behaupten, ihn nicht zu kennen, dann wäre ich ein Lügner wie ihr. Aber ich kenne ihn und richte mich nach seinem Wort.
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Abraham, euer Vater, sah dem Tag meines Kommens mit jubelnder Freude entgegen. Und er hat ihn erlebt und hat sich darüber gefreut.‘
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Die Juden entgegneten:
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‚Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben?‘
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Jesus gab ihnen zur Antwort:
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‚Ich versichere euch: Bevor Abraham geboren wurde, bin ich.‘
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Da hoben sie Steine auf, um ihn zu steinigen.“
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(Erzählung vom Evangelisten Johannes; Johannes-Evangelium 8,54-58)
Die Evangelisten
Eine eigenartige Berufsbezeichnung. – Wie wird man eigentlich „Evangelist“? Gibt es da so was wie eine Ausbildung?
„… Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht (Jesaja 52,7):
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‚Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!‘
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Aber nicht alle waren dem Evangelium gehorsam. Denn Jesaja spricht (Jesaja 53,1):
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‚Herr, wer glaubte unserm Predigen?‘
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So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“
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(Paulus im Brief an die Christen in Rom 10,14-17)
Im Neuen Testament gibt es vier „Evangelisten.“ Einer von ihnen ist Johannes, ein anderer Lukas (oder wer auch immer die Verfasser des Johannes- und Lukas-Evangeliums gewesen sein mögen).
Lukas hat sich ja anscheinend zumindest mal die Mühe gemacht und recherchiert, um aufzuschreiben, was er über Jesus in Erfahrung bringen konnte. Was die Kindheit und Jugend und die ganze Zeit vor dem öffentlichen Auftreten von Jesus betrifft, ist da bei der Recherche allerdings auch nicht gerade viel herausgekommen.
Auf jeden Fall ist das Lukas-Evangelium auch keine Biografie in dem Sinne, was man heute von einer modernen Biografie erwarten würde. Bei den anderen drei Evangelisten sind die Informationen über die Kindheit und Jugend von Jesus allerdings noch deutlich magerer.
„Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“
. (Johannes-Evangelium 1,14)
Jesus, Flüchtlingskind.
Matthäus (bzw. der Verfasser des Matthäus-Evangeliums) erzählt von einem unfreiwilligen Abstecher nach Ägypten. Genauer gesagt: Josef und Maria schützten das Leben ihres Kindes, indem sie nach Ägypten flüchteten. (In den heiligen Texten der Juden zu dieser Zeit übrigens keine ganz ungewöhnliche Geschichte.)
Wie alt war Jesus, als er dann nach Nazareth kam?
Im Matthäus-Evangelium heißt es, dass Josef den Auftrag bekommt, nach Israel zurückzukehren, als Herodes gestorben war. Kann man daraus das ungefähre Alter von Jesus bestimmen, als er nach Nazareth kam? Und sind die Erzählungen überhaupt historisch gemeint?
Was hat Jesus eigentlich die ganze Zeit gemacht, bevor er öffentlich in Erscheinung trat? Wie viel kann man spekulieren über seine Beziehung zu Johannes den Täufer, vielleicht sogar zu den Essenern oder anderen gesellschaftlichen Gruppen, und der Zeit, die er eventuell mit ihnen verbracht hat?
Auf jeden Fall hat Jesus, anscheinend im Unterschied zum Rest seiner Familie, irgendwann sein Heimatdorf Nazareth verlassen. (Vielleicht war das auch ein Grund, weshalb die nicht so gut auf ihn zu sprechen waren?)
„Doch es musste so kommen, weil sich erfüllen sollte, was in ihrer Tora steht:
‚Sie haben mich ohne Grund gehasst.'“
. (Johannes-Evangelium 15,25)
Jesus, Migrant.
Auf jeden Fall war Jesus Migrant. Er migrierte durch Israel. Und nachdem die ehemaligen Nachbarn und Bekannten aus seinem Heimatdorf versucht hatten ihn umzubringen, wollte er wahrscheinlich auch nicht mehr zurück nach Hause.
Als Wanderprediger verkündete er – wie schon Johannes der Täufer vor ihm – das über die Welt hereinbrechende Himmelreich. Und wie er selbst es tat, so schickte er auch seine Schüler aus, von Ort zu Ort zu gehen:
„Geht und verkündet:
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‚Das Himmelreich ist nahe.‘
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Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus. Was ihr umsonst bekommen habt, das gebt umsonst weiter …“
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(Matthäus-Evangelium 10,7-8)
Auch kam es anscheinend vor, dass Jesus verschiedene Menschen, die sich für Jesus-Nachfolge interessierten, vor der Vorstellung einer komfortablen „christlichen Ausbildung“ warnte:
„Die Füchse haben ihren Bau, die Vögel ihre Nester, aber der Menschensohn hat keinen Platz, an dem er sich ausruhen kann.“
(Lukas-Evangelium, 9,58)
Jesus, vom Bau
Jesus‘ Adoptiv-Vater war übrigens Bauhandwerker von Beruf. (Die Berufsbezeichnung „Zimmermann“ stimmt wohl nicht so ganz.)
Hatte auch Jesus diesen Beruf erlernt? Vielleicht von seinem Adoptiv-Papa? Hat Jesus später dann auch als Bauhandwerker gearbeitet? Hat er noch irgend etwas anderes gelernt oder einfach ungelernt gemacht? Karriere vielleicht? – So weit ich weiß, haben wir dazu keine Informationen – mit Ausnahme der Karriere, die er später als Wanderprediger und Messias gemacht hat.
„‚Für wen halten die Leute den Menschensohn?‘
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‚Manche halten dich für Johannes den Täufer,‘
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antworteten sie, ‚manche für Elia und manche für Jeremia oder einen der anderen Propheten.‘
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‚Und ihr?‘
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fragte er, ‚für wen haltet ihr mich?‘
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Simon Petrus antwortete:
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‚Du bist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes!‘ …
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Dann schärfte Jesus den Jüngern ein, niemand zu sagen, dass er der Messias sei.
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Danach redete Jesus mit seinen Jüngern zum ersten Mal offen darüber, dass er nach Jerusalem gehen und dort von den Ältesten, den führenden Priestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden müsse; er werde getötet werden und drei Tage danach auferstehen.“
. (Matthäus-Evangelium 16,13-21)
Das „frühere“ Leben eines Superstars
Komisch, dass sich nicht einmal einer der 12 Jünger von Jesus die Zeit genommen hat, eine Biografie von Jesus zu schreiben. Aber vielleicht wussten sie auch einfach gar nicht so viel über das Leben von Jesus. Vielleicht hat Jesus nicht so viel über sein „früheres Leben“ geredet, über die Zeit, bevor er berühmt geworden war.
„Während Jesus noch zu der Menge redete, waren seine Mutter und seine Brüder gekommen. Sie standen vor dem Haus und wollten ihn sprechen.
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Einer aus der Menge sagte zu Jesus:
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‚Deine Mutter und deine Brüder stehen draußen und wollen dich sprechen!‘
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Jesus wandte sich zu dem, der ihm diese Nachricht brachte, und erwiderte:
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‚Wer ist meine Mutter, und wer sind meine Brüder?‘
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Dann wies er mit der Hand auf seine Jünger und fuhr fort:
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‚Seht, das sind meine Mutter und meine Brüder!'“
. (Matthäus-Evangelium 12,46-49)
Geschäftige Christen
Und die ersten Christen hatten ja dann auch wirklich alle Hände voll zu tun. Man muss nur mal die Apostelgeschichte lesen. Da war echt was los. Kein Wunder, dass die nicht so richtig die Zeit gefunden haben, nun auch noch eine Jesus-Biografie zu schreiben.
Außerdem war Schreibmaterial damals auch noch teurer, und die Spendeneinnahmen waren wahrscheinlich auch nicht so üppig.
Sie hatten am Anfang auch gar keine Kirchen oder eigenen Gemeindehäuser und trafen sich u.a. einfach im Tempel.
„Einmal, als Zacharias vor Gott seinen Dienst als Priester versah, weil seine Abteilung damit an der Reihe war, wurde er nach der für das Priesteramt geltenden Ordnung durch das Los dazu bestimmt, in den Tempel des Herrn zu gehen und das Rauchopfer darzubringen …
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Draußen wartete das Volk auf Zacharias, und alle wunderten sich, dass er so lange im Tempel blieb.
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Als er endlich herauskam, konnte er nicht mit ihnen sprechen. Da merkten sie, dass er im Tempel eine Erscheinung gehabt hatte …“
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(Lukas-Evangelium 1,8-22)
Jesus im Heiligtum
Lukas erzählt davon, dass es in der Verwandtschaft von Jesus einen Priester gab, Zacharias, der auch im Tempel Dienst hatte. (Gibt es eigentlich noch andere Texte, die dies berichten?)
Dieser Priester wurde dann auch der Papa von Johannes, dem sogenanntenTäufer, der wiederum dann eine der wohl bekanntesten Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zur Zeit Jesu wurde. (Find ich schon interessant, dass Jesus solche Leute in seiner Verwandtschaft hatte.)
„Jesus erwiderte:
‚Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?'“
. (Lukas-Evangelium 2,49)
In Lukas 2,49, als Jesus noch ein kleiner Junge und seinen Eltern im Heiligtum abhandengekommen war – Alptraum aller Eltern -, antwortete er ihnen, als sie ihn endlich gefunden hatten:
„Wusstet ihr nicht, dass ich im Haus meines Vaters sein muss?“
Auch in anderen Erzählungen in den Evangelien lesen wir davon, dass Jesus im Tempel war, besonders in den letzten Tagen vor seiner Hinrichtung, als es sogar zu einer öffentlichen Auseinandersetzung im Tempel kam.
„In Jerusalem angekommen, ging Jesus in den Tempel und fing an, alle hinauszuweisen, die dort Handel trieben oder etwas kauften. Er warf die Tische der Geldwechsler und die Sitze der Taubenverkäufer umund duldete auch nicht, dass jemand etwas über den Tempelhof trug. Zur Erklärung sagte er ihnen:
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‚Heißt es nicht in der Schrift: ›Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein für alle Völker‹ Ihr aber habt eine Räuberhöhle daraus gemacht!‘
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Als die führenden Priester und die Schriftgelehrten davon hörten, suchten sie nach einer Möglichkeit, Jesus zu beseitigen. Sie hatten nämlich Angst vor ihm, weil das ganze Volk von seiner Lehre tief beeindruckt war.“
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(Markus-Evangelium 11,15-18)
Jesus, höchster Name
Mit welchem Namen haben ihn seine Eltern eigentlich gerufen? – Höchstwahrscheinlich nicht „Jesus“.
Auch waren seine Eltern nicht Herr und Frau Christus. – „Christus“ ist nicht sein Nachnahme (!), sondern die griechische Übersetzung des hebräischen Wortes „Messias“ (Maschiach = Gesalbter). Ein jüdischer Ehrentitel, der mit entsprechenden Erwartungen und Hoffnungen verbunden war.
„Jesus“ ist die lateinische Version des Griechischen „Ἰησοῦς“. (Waren die Eltern von Jesus vielleicht verkappte Hellenisten?)
Die messianischen Juden nennen Jesus, so weit ich weiß, jedenfalls „Jeschua.“ Aber ist der Name in irgendeiner historischen Quelle belegt? Und wie schreibt man das auf Aramäisch (höchstwahrscheinlich die Muttersprache von Jesus)?
Der eigene Name hat einen besonderen Klang. – Wie mag Jeschuas Name wohl in seinen eigenen Ohren geklungen haben? Und hatte er eine tiefere Bedeutung für ihn?
„‚Wer sich von seiner Frau scheidet und eine andere heiratet – es sei denn, seine Frau ist ihm untreu geworden – , der begeht Ehebruch.‘
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Da sagten die Jünger zu Jesus:
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‚Wenn es zwischen Mann und Frau so steht, ist es besser, gar nicht zu heiraten!‘
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Er erwiderte:
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‚Das ist etwas, was nicht alle begreifen können, sondern nur die, denen es von Gott gegeben ist.
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Manche sind nämlich von Geburt an zur Ehe unfähig, manche werden durch den Eingriff von Menschen dazu unfähig gemacht, und manche verzichten von sich aus auf die Ehe, um ganz für das Himmelreich da zu sein. – Wer es begreifen kann, der möge es begreifen!‘
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Danach wurden Kinder zu Jesus gebracht; er sollte ihnen die Hände auflegen und für sie beten. Aber die Jünger wiesen sie barsch ab.
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Da sagte Jesus:
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‚Lasst die Kinder zu mir kommen …'“
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(Matthäus-Evangelium 19,9-14)
Jesus, ein Familienmensch?
War Jesus irgendwann einmal verliebt? Verlobt? Verheiratet? Verwitwet? Papa?
Er war schließlich so richtig Mensch, stimmt’s? Und besonders in der antiken orientalischen Kultur war Familie-gründen Standard.
Was hältst du von der Vorstellung, dass Jesus vielleicht Frau und Kinder hatte? – Sie werden allerdings nirgendwo im Neuen Testament erwähnt. – Vielleicht doch eher keine Frau und keine Kinder? – Oder wurde er vielleicht aus irgendwelchen Gründen von Frau und Kindern getrennt?
Man nimmt an, dass Jesus ungefähr 30 Jahre alt war, als er öffentlich in Erscheinung trat. Eine lange Zeit seit seiner Pubertät …
„Es soll euch zuerst um Gottes Reich und Gottes Gerechtigkeit gehen, dann wird euch das Übrige alles dazugegeben.“
. (Jesus in der Bergpredigt; Matthäus-Evangelium 6,33)
Zu guter Letzt
Ihr habt es im Laufe des Lesens wahrscheinlich schon gemerkt, dass man mit Aussagen über das Leben von Jesus vorsichtig sein muss, da nur schwer zu klären ist, was genau an der Überlieferung historisch ist.
Ich hab diesen Artikel ein bisschen ironisch geschrieben. Nicht, weil ich mich über Jesus lustig machen will (bestimmt nicht!), sondern weil in der Geschichte der Christenheit eine Menge entstanden ist, über das sich Jesus, glaube ich, nicht freuen würde. Zumindest nicht der Jesus, den wir in den biblischen Texten kennenlernen.
„Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Selbst geht ihr nicht hinein, und die, die hineingehen wollen, lasst ihr nicht hinein.“
. (Matthäus-Evangelium 23,13-14)
Der Mystiker Jesus
In letzter Zeit tauchen auch Bücher auf, die Jesus als Mystiker diskutieren.
Voll krass! – Geht das überhaupt? Kann ein Sohn Gottes und die zweite Person des dreieinigen Gottes ein Mystiker sein?
„In Gott hat ja alles nicht nur seinen Ursprung, sondern auch sein Ziel,
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und er will viele als seine Söhne und Töchter an seiner Herrlichkeit teilhaben lassen.
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Aber um diesen Plan zu verwirklichen, war es notwendig, den Wegbereiter ihrer Rettung durch Leiden und Sterben vollkommen zu machen. Er, der sie heiligt, und sie, die von ihm geheiligt werden, haben nämlich alle denselben Vater.
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Aus diesem Grund schämt sich Jesus auch nicht, sie als seine Geschwister zu bezeichnen, etwa wenn er sagt:
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‚Ich will meinen Brüdern verkünden, wie groß du bist, o Gott; mitten in der Gemeinde will ich dir Loblieder singen. (Psalm 22,23)'“
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(Hebräerbrief; Neues Testament; 2,10-12)
[Dies ist die neuere Überarbeitung eines älteren Artikels, welchen ihr mit Kommentaren hier findet.]
„… Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann.“
. (Jesus im Matthäus-Evangelium; Bibel, Neues Testament; 8. Kapitel, Vers 20)
Was machen unsere Lebensverhältnisse mit unserem Glauben?
Und wie verändert unser Glaube unseren Lebensstil?
Wie würden wir an Gott glauben, wenn wir nicht wüssten, wo wir heute Abend schlafen oder was wir morgen essen?
„Unser tägliches Brot gib uns heute.“
. (Jesus in der Bergpredigt; Matthäus-Evangelium 6,11)
Sind wir vielleicht auch deshalb so zufrieden mit einer mangelhaften Theologie und einem desaströsen Zustand der Christenheit, weil wir so komfortabel leben?
Wie viel ist die Christenheit Menschen in Not schon schuldig geblieben?
ER IST ein außergewöhnliches Kind. Seine Mama hat das schon immer gewusst. Auch Nachbarn und Bekannte machen immer wieder Andeutungen:
„Aus dir wird noch mal was ganz Besonderes!“
Und dann passiert …
nichts.
Er wächst eigentlich einfach so auf wie all die anderen Jungs in seinem Kaff, irgendwo auf dem Land, weit ab von den Metropolen, wo das Leben spielt …
Keine Ahnung.
Die Zeit vergeht …
Jahr für Jahr, für Jahr …
Im Schoß seiner Familie wächst er heran.
Aus dem Jungen wird ein Mann.
Eines Tages kommt eine Frau ins Dorf und erzählt:
„Leute, stellt euch vor! Unten im Süden, in der Wildnis, noch auf der östlichen Seite des Jordan, gar nicht so weit von Jerusalem, hat so’n komischer Typ angefangen öffentlich zu predigen:
‚Gottes Gericht steht kurz bevor! Tut Buße! Wenn ihr nicht ändert, wie ihr lebt, kommt es zur Katastrophe! Hört endlich auf, das Falsche zu machen und fangt an richtig zu leben!‘
Und die ganzen Leute rennen zu ihm hin, und viele lassen sich im Jordan taufen; als Zeichen, dass sie mit ihrem alten Leben brechen wollen, und um sich vorzubereiten auf das, was kommt …“
Da verlässt er seine Familie und sein Dorf, und macht sich auf den langen Weg nach Süden.
Schon von Weitem sieht er die große Menschenmenge, und hört die kräftige Stimme des Predigers. Er bahnt sich einen Weg durch die Menschen und reiht sich ein in die Schar derer, die sich taufen lassen.
Endlich ist er an der Reihe. Für einen Augenblick ist er begraben im kalten Wasser des Jordan …
Dann richtet er sich auf.
Das Wasser tropft von ihm herab, und er reibt es sich aus den Augen. Als er die Augen öffnet, erblickt er eine Erscheinung am Himmel, wie eine Taube, die vom Himmel auf ihn herabkommt, und er hört eine Stimme:
„Du bist mein Kind!
Ich bin so stolz auf dich.“
Ganz langsam steigt er aus dem Wasser heraus und bahnt sich erneut einen Weg durch die Menge. Er flieht vor den Menschen. Er braucht jetzt Zeit für sich allein, und er geht in die nahe gelegene Wüste. Es zieht ihn in die Einsamkeit …
Wüste. Nur Himmel über ihm. Nachts leuchten die Sterne.
Sein Name ist übrigens „Jeschua;“ eine Kurzform des beliebten alten hebräischen Namens „Jehoschua.“ – Ein berühmter Mann mit demselben Namen hatte einmal vor langer, langer Zeit nicht weit von hier das Volk Gottes in das gelobte Land geführt.
Der Name hatte ursprünglich sicherlich auch einmal eine Bedeutung. Vielleicht sollte er bedeuten „Gott ist großzügig“ oder „Gott rettet“.
Jeschua isst nichts, während er in der Wüste wartet. Und nachdem vierzig Tage vergangen sind, ist er völlig entkräftet, und der Hunger quält ihn …
Da begegnet er dem Bösen.
„Na, du Ebenbild Gottes! Mach doch einfach Brot aus diesem Stein hier! Als Kind Gottes müsstest du das doch eigentlich können, oder?“
Doch Jeschua antwortet nur:
„Um wirklich zu leben, braucht ein Mensch mehr als Essen.“
Eine Weile vergeht.
Dann tut sich ein Abgrund vor ihm auf. Es zieht seinen Blick in die Tiefe …
„Heißt es nicht in den Heiligen Schriften: ‚Er wird Engel schicken, um mich zu retten?‘ “
„Nein, …. nein! Ich kann doch nicht Gott herausfordern. Ich kann sein Eingreifen doch nicht erzwingen. Gott wird alles machen – zu seiner Zeit …“
Wieder vergeht eine Weile.
Immer noch hat Jeschua nichts gegessen, und noch einmal tritt der Versucher an ihn heran und flüstert in sein Ohr:
„Ich habe mehr als du brauchst. Mir ist Alles in dieser Welt GEGEBEN WORDEN. Mir gehören doch alle Mächtigen, alles Geld, aller Reichtum, …
Du brauchst das bloß endlich anerkennen, und die Welt wird dir zu Füßen liegen. Mit mir kriegst du alles , wenn du dich nur endlich vor mir beugst.“
Da öffnet Jeschua seinen Mund und spricht langsam die Worte:
„Hau ab, du Teufel! – Ich weiß nur eins: Gott regiert!“
Und im selben Augenblick ist der ganze Spuk vorbei, und Gottes Helfer kommen zu ihm und versorgen ihn mit allem, was er braucht.
Voll-Macht.
Gestärkt, befähigt, und erfüllt mit der Kraft Gottes, wendet sich Jeschua nun nach Norden. Er lässt die Wüste hinter sich. Auch den Mittelpunkt seines Volkes, Jerusalem, Tempel, Priester und König, die Reichen und Mächtigen lässt er hinter sich und geht zurück zu seinen Leuten aufs Land – zu den einfachen Menschen.
Er trifft sie in den Synagogen und auf den Marktplätzen und spricht mit ihnen. Er sagt ihnen:
Die „Zehn Gebote“ vor dem State Capitol in Austin (USA) (public domain, via Wikimedia Commons)
„Kann mir mal bitte jemand sagen, was ich machen soll?“
„Führer befiehl! Wir folgen …“
Wir Menschen sind unendlich bedürftig; und es ist so leicht und bequem, Verantwortung und Führung an jemand anders zu delegieren. (Wenn ich nur das tue, was mir gesagt wird, kann mir am Ende wenigstens niemand vorwerfen, es wäre alles meine Schuld. Stimmt’s?)
In der Buber-Rosenzweig-Übersetzung werden die sogenannten „Fünf Bücher Mose“ (die Tora) im Alten Testament unserer Bibeln „Die fünf Bücher der Weisung“ genannt. Obwohl die traditionelle Übersetzung in unserem Neuen Testament „Gesetz des Mose“ ist, wird jeder, der sie liest, sofort erkennen, dass es überhaupt gar kein Gesetzestext ist, so wie wir es erwarten würden. Die Tora enthält auch viele Erzählungen (z.B. die berühmte Josephserzählung); und die eigentlichen Gesetzestexte kommen sogar in zwei Versionen vor (Deuteronomium), die noch nicht einmal identisch sind. Diese Beobachtungen sollten uns schon stutzig werden lassen.
Im Brief an die Galater versucht viele Jahrhunderte später der bedeutende Apostel Paulus den Sinn und die begrenzte Bedeutung der Tora deutlich zu machen. Polemisch stellt er sie als eine Art „Kinderbetreuung“ dar:
Das Gesetz war also unser Aufseher, unter dessen strenge Hand Gott uns gestellt hatte, bis Christus kam; denn es war Gottes Plan, uns auf der Grundlage des Glaubens für gerecht zu erklären. Und jetzt, wo die Zeit des Glaubens da ist, stehen wir nicht mehr unter der Kontrolle jenes Aufsehers.
(Galaterbrief 3,24-25)
In der jüdischen Messiaserwartung haben, neben anderen, zwei Textstellen besondere Bedeutung. Die eine ist die Verheißung des ewigen Königtums an David im 2. Samuelbuch, Kapitel 7; die andere ein Vers aus dem 5. Teil der Tora:
Ich will ihnen einen Propheten, wie du [Mose] es bist, aus der Mitte ihrer Brüder erwecken und meine Worte in seinen Mund legen; der soll alles zu ihnen reden, was ich ihm gebieten werde.
(Die Bibel, Tanach / Altes Testament, Tora, Devarim / 5. Buch Mose / Deuteronomium, 18. Kapitel, Vers 18)
Es ist das zentrale Bekenntnis des christlichen Glaubens, dass Jesus der Christus, der Messias, ist. Der Autor des Matthäus-Evangeliums, zum Beispiel, versucht, zum Teil auf subtile Art und Weise, zu zeigen, dass der Jesus aus Nazareth jener Messias der jüdischen Erwartung ist: Jesus ist ein zweiter Mose.
Auffällig ist, dass dieser neue Mose aber keine neue Tora mit dabei hatte. Die sogenannte Bergpredigt (Matthäus 5-7) ist kein Gesetzestext und kein „Update“ der Tora. Das Matthäus-Evangelium erzählt von der Verkündigung des Himmelreichs und beschreibt die Menschen, die dazu gehören.
Offensichtlich hielt es Jesus auch nicht für nötig oder sinnvoll, selbst einen heiligen Text zu schreiben. Es gibt in der christlichen Überlieferung keinen Text, der den Anspruch erhebt, von Jesus selbst geschrieben worden zu sein. Und auch die ersten Christen haben sich nicht zusammengesetzt, um eine neue Tora zu verfassen.
Warum?
Seht, es werden Tage kommen – Spruch des Herrn -, in denen ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde, nicht wie der Bund war, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus Ägypten herauszuführen. Diesen meinen Bund haben sie gebrochen, obwohl ich ihr Gebieter war Spruch des Herrn. Denn das wird der Bund sein, den ich nach diesen Tagen mit dem Haus Israel schließe – Spruch des Herrn: Ich lege mein Gesetz in sie hinein und schreibe es auf ihr Herz. Ich werde ihr Gott sein und sie werden mein Volk sein. Keiner wird mehr den andern belehren, man wird nicht zueinander sagen: Erkennt den Herrn!, sondern sie alle, Klein und Groß, werden mich erkennen – Spruch des Herrn. Denn ich verzeihe ihnen die Schuld, an ihre Sünde denke ich nicht mehr.
(Tanach / Altes Testament, Jeremia 31,31-34)
WESEN STATT WEISUNG
Der Autor des Hebräerbriefes deutet die Vergebung, von der in Jeremia 31 gesprochen wird, als die Vergebung, die durch Jesu Opfer gekommen ist (Hebräerbrief 10,14-18), und erklärt, wie das Neue in Jesus besser ist als das Alte.
Es geht um eine Veränderung des Wesens, die durch Vergebung möglich wird. Kein Verurteilung mehr. Ich darf sein. Es ist eine religiöse Erfahrung, die zu mir kommt und durch die ich ein neuer Mensch werde – vom Geist Gottes geboren (Johannes-Evangelium, 3. Kapitel).
Verinnerlichung. Der Wille Gottes kommt nicht mehr von außen zu mir in der Form von Anweisungen, sondern das Verstehen des Willen Gottes entsteht in meinem Herzen. Leben im Geist (Römerbrief, 8. Kapitel).
GEISTERFÜLLTES CHRISTENTUM
Wie wächst man in eine gesunde Spiritualität hinein?
Wie müsste eine Kirche und wie müssten Gemeinden aussehen, in denen ein solches Christentum spürbar ist? Wie sieht gesunde christliche Gemeinschaft aus?
Welche Rolle spielen heilige Texte noch für uns?
Welche Bedeutung haben Formen und Rituale?
Wie müssten die „geistlichen Profis“ (Pfarrer, Bischöfe, Seelsorger, Prediger, Älteste, …) eines solchen Christentums aussehen? Wie wird man zum spirituellen Begleiter und geistlichen Hirten?
[Dies ist die Überarbeitung eines älteren Artikels. Den älteren Artikel findet ihr hier.]
„Wellenreiter“ von Jon Sullivan, via Wikimedia Commons – public domain
Gottes Kommen kündigt sich darin an, dass wir fühlen: So darf ich nicht bleiben!
. (Friedrich Rittelmeyer, protestantischer Pfarrer und Gründer der Christengemeinschaft; zitiert aus „Gott 9.0„, S.19)
Vertrautes gibt uns Sicherheit und macht unser Leben leichter …
… und die Zufriedenheit mit dem Vertrautem ist der größte Feind des Besseren. – Warum etwas Gutes aufgeben, wenn ich noch nicht kenne, was vielleicht besser sein könnte?
»Herr, wenn du es bist, dann befiehl mir, auf dem Wasser zu dir zu kommen!« – »Komm!«, sagte Jesus. Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser auf Jesus zu. Doch als er merkte, wie heftig der Sturm war, fürchtete er sich. Er begann zu sinken. »Herr«, schrie er, »rette mich!« Sofort streckte Jesus seine Hand aus und hielt ihn fest. »Du Kleingläubiger«, sagte er, »warum hast du gezweifelt?«
Der Wasserspiegel steigt. Noch sitzt das Boot fest auf dem Grund. Aber dann kommt der Moment, wo ich merke, dass sich das ganze Boot bewegt und schwankt. Das Boot hat die Bodenhaftung verloren. Ich bin unterwegs. Die Landratte ist auf dem Weg ins offene Meer hinaus. Und mein Boot trägt.
Wer meint „ich glaube nur, was ich sehe,“ täuscht sich selbst. Realismus ist eine Illusion. Wir erfassen nie die gesamte Wirklichkeit. Wir wissen noch nicht einmal genug, um abschätzen zu können, wie viel uns zur Allwissenheit noch fehlt. Wir können nicht beurteilen, ob wir viel oder wenig wissen, und wir können auch nicht sicher sein, welchen Wert unser Wissen im Zusammenhang mit dem großen Ganzen hat, da wir das große Ganze noch nicht vollständig kennen.
Darum aber geht es im Glauben an Gott: Um das große Ganze. Das Unbegrenzte, Absolute. – Wir, hingegen, sind begrenzt. Unsere Wahrnehmungen und unser Verstehen sind ganz offensichtlich mangelhaft.
Gottesfurcht ist Anfang der Erkenntnis …
. (Tanach / Altes Testament, Sprüche 1,7)
Glauben heißt, sich vom Vertrauten zu lösen. Leap of Faith. Sprung des Glaubens. Es ist ein Lebensstil, der dem Wissen um die eigene Begrenztheit entspricht und der offen ist für neue Erfahrungen; offen dafür, Neues zu lernen. Umso schlimmer ist es, wenn sich vermeintlich „Gläubige“ als die „Wissenden“ präsentieren, die alle Antworten besitzen. Besserwisser, die es offensichtlich nicht mehr nötig haben, von anderen zu lernen, da sie ja schon die Wahrheit besitzen.
So, wie es nicht möglich ist, alles zu wissen, so ist es allerdings auch nicht möglich zu leben, ohne Entscheidungen zu treffen. Wir müssen uns durchs Leben wurschteln, obwohl wir wissen, dass unser Verstehen der Wirklichkeit mangelhaft ist. Wir sind schwach und bedürftig. Menschen, die Hilfe und Orientierung brauchen.
Um glauben zu können, muss man auch nicht alles aufgeben, was sich schon bewährt hat. Aber man muss die totale Selbstkontrolle und seine Eigenwilligkeit aufgeben, wenn man will, dass man von Gott bewegt wird und für ihn brauchbar ist. Man muss Gott das Ruder überlassen. Kontrollfreaks tun sich schwer mit dem Evangelium.
Ich hab mich im Leben schon oft im Kreis gedreht. Gegrübelt und gegrübelt und bin immer wieder an denselbem Punkt angekommen. Auch so manche Diskussion zwischen Christen erscheint als festgefahren. Vielleicht ließen sich sinnlose Debatten und Spaltungen der Christenheit überwinden, wenn wir mehr bereit wären loszulassen und uns von Gott auf eine höhere Ebene heben ließen.
Was wir brauchen ist eine gute Kraft, die uns trägt und ans Ziel bringt. Eine Kraft, die über unsere eigenen Möglichkeiten hinaus geht. Es geht schließlich nicht nur um uns, sondern um alle Menschen und die gesamte Schöpfung. Wir brauchen einen Lebensstil, der einladend ist, und offen für die Möglichkeiten Gottes; Konzepte, durch die sich die guten Absichten Gottes verwirklichen können.
Darum gleicht jeder, der meine Worte hört und danach handelt, einem klugen Mann, der sein Haus auf felsigen Grund baut. Wenn dann ein Wolkenbruch niedergeht und die Wassermassen heranfluten und wenn der Sturm tobt und mit voller Wucht über das Haus hereinbricht, stürzt es nicht ein; es ist auf felsigen Grund gebaut.
. (Matthäus-Evangelium 7,24-25)
Dieses feste Fundament findet man nur in der relativen Unsicherheit des Glaubens.
… Mein Vater, wenn es möglich ist, dann lass den Kelch an mir vorübergehen und erspare mir dieses Leiden! Aber nicht was ich will, sondern was du willst, soll geschehen.
(Jesus in Gethsemane – Bibel, Neues Testament, Matthäus-Evangelium, 26. Kapitel, Vers 39)
Sich fügen in den Willen Gottes. Jede Ausrede und jeder Widerspruch verstummt. In der Klarheit des Weges verblassen alle Alternativen. Die innere Gewissheit ist der Kompass, der die Richtung gibt.
… ich bin mit Christus gekreuzigt. Nicht mehr ich bin es, der lebt, nein, Christus lebt in mir. Und solange ich noch dieses irdische Leben habe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mir seine Liebe erwiesen und sich selbst für mich hingegeben hat.
(Neues Testament, Paulus‘ Brief an die Galater, 2,19-20)
Andacht. Denken an das Wesentliche. Kontemplation. Ich versenke mich in das, was mich unbedingt angeht. Kein Wenn, kein Aber. Ich füge mich in das große Ganze, von dem ich ein Teil bin. Ich ordne mich ein in den Willen Gottes. Ich lass mich erfassen vom Wirken Gottes in seiner Welt …
… Richtet eure Gedanken ganz auf die Dinge, die wahr und achtenswert, gerecht, rein und unanstößig sind und allgemeine Zustimmung verdienen; beschäftigt euch mit dem, was vorbildlich ist und zu Recht gelobt wird. Haltet euch bei allem, was ihr tut, an die Botschaft, die euch verkündet worden ist und die ihr angenommen habt; lebt so, wie ich es euch gesagt und vorgelebt habe. Dann wird der Gott des Friedens mit euch sein.
Foto von der British Library, via Wikimedia Commons – Aristotle [Public domain, CC0]
Anders, als die hippen modernen Städte-Touristen, easyjetete Jesus nicht durch den Vorderen Orient, sondern lief zu Fuß, über die staubigen Straßen und Wege des römischen Palästina. – Wieviel Gepäck kann man da wohl dabei haben?
Jesus war auch nicht als Tourist unterwegs, sondern als Wanderprediger; und von ihm selbst sind die Worte überliefert, in denen er auf den mangelnden Komfort seines Lebens und das seiner Jünger hinweist:
… »Meister«, sagte er, »ich will dir folgen, wohin du auch gehst.« Jesus erwiderte: »Die Füchse haben ihren Bau und die Vögel ihre Nester; aber der Menschensohn hat keinen Ort, wo er sich ausruhen kann.«
Archäologen und Jesus-Forscher wären bestimmt ganz aus dem Häuschen, wenn sie noch ein paar Utensilien von Jesus‘ Camping-Ausrüstung ausgraben würden. – Vielleicht sogar seinen Rucksack? – Aber Wanderprediger hinterlassen nun mal nicht gerade viel archäologische Spuren.
Für uns als Christen heute ist die Frage allerdings viel interessanter, was Jesus nicht im Gepäck hatte.
Jesus kam in die Welt wie wir alle: Nackt und bloß, als ein Baby. Babys haben selbstverständlich kein Handgepäck, und Jesus brachte auch nichts mit. Später verließ er dann sein Zuhause, um als Wanderprediger von Ort zu Ort zu ziehen. Es wird nicht erzählt, dass er irgendwas von Zuhause mitnahm. Auch in den Erzählungen über sein Wirken wird nicht berichtet, dass er irgendwelche heiligen Gegenstände oder Ähnliches dabei hatte. Nach einer relativ kurzen Zeit als Wanderprediger (höchstens 3 Jahre) wird er hingerichtet und begraben. Es wird in den biblischen Texten wiederum nicht erzählt, dass er seinen Jüngern irgendetwas vererbte. Und auch in der unmittelbaren Zeit danach wird nicht davon erzählt, dass noch irgendwelche Sachen von Jesus vorhanden gewesen wären.
Das bisher Gesagte wird viele Christen nicht beeindrucken. Es gibt allerdings bei der Angelegenheit ein Detail, dass viele Christen beeindrucken sollte.
Die jüdischen Messias-Erwartung zur Zeit von Jesus gründete sich u.a. auf einen Vers in der Tora:
Er wird euch einen Propheten wie mich senden, einen Mann aus eurem Volk. Auf den sollt ihr hören!
Insbesondere das Matthäus-Evangelium versucht auf z.T. subtile Weise zu zeigen, dass der Mann, Jesus aus Nazareth, dieser erwartete „neue Mose“ ist. Dieser neue Mose hat seinem Volk aber KEINE neue Tora gebracht.
Es gibt zwar die Szene in der Synagoge, in der Jesus aus den heiligen Texten vorliest, aber es gibt meines Wissens keine einzige Szene, in der Jesus zusammen mit seinen Jüngern die heiligen Texte studiert. Auch wird nirgends behauptet, Jesus hätte Texte verfasst, obwohl er sicherlich die Möglichkeit gehabt hätte, da auch wohlhabendere Menschen zu seinen Anhängern zählten.
Auch in den Szenen, wo Jesus sich von seinen Jüngern verabschiedet, gibt er ihnen NICHT den Auftrag, heilige Texte, Glaubensbekenntnisse oder Katechismen zu verfassen, sondern weist auf die Sendung des Heiligen Geistes hin. Und auch in der Zeit nach Pfingsten gibt es KEINEN himmlischen Auftrag, heilige Texte zu verfassen. Es gibt einen Beschluss in Briefform in der Apostelgeschichte, im 15. Kapitel. Aber auch dieser Brief ist weit davon entfernt, ein Gründungsdokument des Christentums zu sein.
Der neue Bund, von dem schon Jeremia redet (Kapitel 31) besteht ja auch nicht mehr in dem Befolgen von fixierten schriftlichen Anweisungen, sondern im Geist Gottes und Jesu.
Denkt daran: Der Heilige Geist, mit dem Christus euch gesalbt hat, ist in euch und bleibt in euch. Deshalb seid ihr nicht darauf angewiesen, dass euch jemand belehrt. Nein, der Geist Gottes, mit dem ihr ausgerüstet seid, gibt euch über alles Aufschluss, und was er euch lehrt, ist wahr und keine Lüge. Darum bleibt in Christus, wie Gottes Geist es euch gelehrt hat!
(Neues Testament, 1. Brief des Johannes 2,27)
Jesus investierte sich nicht in Texte, sondern in Menschen. Seine Jünger hatten IHN selbst, seine Gegenwart, seine Worte und die Kraft, die von ihm ausging. Sie hatten den GESAMTEINDRUCK des Sohnes Gottes, inklusive all der Eindrücke, die man nicht beschreiben oder in Worte fassen kann. Volles Leben. Live und echt. Von Mensch zu Mensch.
Wie eigenartig, dass sich Menschen später doch wieder ein heiliges Buch in Form der Bibel gemacht haben. Die historischen Zeugnisse über Jesus brauchen wir und auch die heiligen Schriften der Juden zu seiner Zeit; aber eine „christliche“ Heilige Schrift oder ein Dogma von der Unfehlbarkeit der Bibel braucht niemand, der im Geist Gottes leben will.
In der Kraft des Heiligen Geistes habt ihr begonnen, und jetzt wollt ihr aus eigener Kraft das Ziel erreichen? Seid ihr wirklich so unverständig?
(Paulus‘ Brief an die Galater 3,3)
HINWEIS ZUM BILD : Das Bild zeigt als Beispiel einen Papyrus aus dem 1. Jahrhundert. Zu sehen ist die Verfassung von Athen (Papyrus 131 der British Library). Von Jesus selbst sind keine Texte überliefert. Auch von seinen Jüngern gibt es kein vergleichbares Gründungsdokument des Christentums.