„Ich mach dir Platz!“

Paternoster Square in London – gren, Public domain, via Wikimedia Commons

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Platz machen, kann jemand, der Raum hat …

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„Es soll kein Zank sein zwischen mir und dir und zwischen meinen und deinen Hirten; denn wir sind Brüder. Steht dir nicht alles Land offen? …“

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(Bibel/Tanach, 1. Mose / Genesis / Bereschith, 13. Kapitel, Verse 8-9)

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Die Zukunft liegt vor uns, wie ein weites Land. Und gleichzeitig wird es eng auf unserem Planeten. Ressourcen werden knapp …

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„Wer an mich glaubt, wird erfahren, was die Heilige Schrift sagt: ‚Von seinem Inneren wird Leben spendendes Wasser ausgehen wie ein starker Strom …“

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(Jesus im Johannes-Evangelium, Bibel, Neues Testament, 7,38)

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Innere Freiheit. Ein weites Herz. Innerer Reichtum beschenkt andere Menschen …

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„Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge …“

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(Weihnachtsgeschichte, Lukas-Evangelium, Neues Testament, 2,7)

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(Kein) Platz für Gott. Raum schaffen. Orte, wo wir Gott begegnen …

Freiheit. Spielraum. Lebensraum. Möglichkeiten …

Raum schaffen. Platz im Kopf, im Herzen …

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„Der Platz in unserem Herzen ist euch sicher, auch wenn ihr euch uns gegenüber verschlossen habt. Ich rede zu euch wie ein Vater zu seinen Kindern. Schenkt mir doch dasselbe Vertrauen, das ich euch entgegenbringe, und öffnet mir eure Herzen!“

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( Paulus in seinem zweiten Brief an die Christen in Korinth, 6,12-13

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Heimat.

Zuhause.

Die Tür steht offen … Komm doch rein! …

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Baum fürs Leben

 

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Zweig einer Nordmann-Tanne; Foto von Simon A. Eugster [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)%5D, from Wikimedia Commons
 

 

 

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Er hielt den besten Vortrag, den ich je gehört habe. Der ganze Mann, seine Worte und sein Leben sind eine Offenbarung.

 

er stand
tief verwurzelt
fest wie ein baum

lernend
gelehrt in der einsamkeit
und durchs wissen der alten
gebildet durch die weisheit des waldes

mut, aus einer größeren kraft geboren
geworden aus dem reichtum des waldes
getragen von einer größeren macht

erprobt in der krise
gewachsen in den stürmen des lebens
ein fester stand

seinen weg suchend
und findend, in der stille
bewährt im zweifel

seinen widersachern trotzend
den frieden bewahrend
in vergebung überwindend

seine wurzeln reichen tief
umgeben von seiner familie
belehrt von den ahnen

geborgen im haus aus baum
verbunden mit freunden und kameraden
vernetzt über alle grenzen

botschafter eines gesundes lebens
reich durch die schätze der erde
balsam zur heilung der völker

im strom des lebens
fließt der segen
und er greift nach den sternen

 

Man versteht das Gedicht besser, nachdem man den Vortrag gehört hat:

Erwin Thoma: „Die geheime Sprache der Bäume“

Mehr Infos findet man auf seiner Webseite. Am 8. November spricht er an der Urania bei uns in Berlin. – Dafür lohnt es sich vielleicht sogar nach Berlin zu kommen.  🙂

 

… Wie geht es zu, wenn Gott seine Herrschaft aufrichtet? Womit kann ich das vergleichen?

… Es ging auf und wuchs und wurde zu einem Baum, und die Vögel bauten ihre Nester in seinen Zweigen.
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(Bibel, Neues Testament, Lukas-Evangelium, 13. Kapitel, Verse 18-19)

 

Macht

 

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Judäische Wüste; Foto von Yuvalr [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)%5D, from Wikimedia Commons
 

 

ER  IST  ein außergewöhnliches Kind. Seine Mama hat das schon immer gewusst. Auch Nachbarn und Bekannte machen immer wieder Andeutungen:

„Aus dir wird noch mal was ganz Besonderes!“

Und dann passiert …

nichts.

Er wächst eigentlich einfach so auf wie all die anderen Jungs in seinem Kaff, irgendwo auf dem Land, weit ab von den Metropolen, wo das Leben spielt …

Keine Ahnung.

Die Zeit vergeht …

Jahr für Jahr, für Jahr …

Im Schoß seiner Familie wächst er heran.
Aus dem Jungen wird ein Mann.

Eines Tages kommt eine Frau ins Dorf und erzählt:

„Leute, stellt euch vor! Unten im Süden, in der Wildnis, noch auf der östlichen Seite des Jordan, gar nicht so weit von Jerusalem, hat so’n komischer Typ angefangen öffentlich zu predigen:

‚Gottes Gericht steht kurz bevor! Tut Buße! Wenn ihr nicht ändert, wie ihr lebt, kommt es zur Katastrophe! Hört endlich auf, das Falsche zu machen und fangt an richtig zu leben!‘

Und die ganzen Leute rennen zu ihm hin, und viele lassen sich im Jordan taufen; als Zeichen, dass sie mit ihrem alten Leben brechen wollen, und um sich vorzubereiten auf das, was kommt …“

Da verlässt er seine Familie und sein Dorf, und macht sich auf den langen Weg nach Süden.

Schon von Weitem sieht er die große Menschenmenge, und hört die kräftige Stimme des Predigers. Er bahnt sich einen Weg durch die Menschen und reiht sich ein in die Schar derer, die sich taufen lassen.

Endlich ist er an der Reihe. Für einen Augenblick ist er begraben im kalten Wasser des Jordan …

Dann richtet er sich auf.

Das Wasser tropft von ihm herab, und er reibt es sich aus den Augen. Als er die Augen öffnet, erblickt er eine Erscheinung am Himmel, wie eine Taube, die vom Himmel auf ihn herabkommt, und er hört eine Stimme:

„Du bist  mein  Kind!

Ich bin so stolz auf dich.“

Ganz langsam steigt er aus dem Wasser heraus und bahnt sich erneut einen Weg durch die Menge. Er flieht vor den Menschen. Er braucht jetzt Zeit für sich allein, und er geht in die nahe gelegene Wüste. Es zieht ihn in die Einsamkeit …

Wüste. Nur Himmel über ihm. Nachts leuchten die Sterne.

Sein Name ist übrigens „Jeschua;“ eine Kurzform des beliebten alten hebräischen Namens „Jehoschua.“ – Ein berühmter Mann mit demselben Namen hatte einmal vor langer, langer Zeit nicht weit von hier das Volk Gottes in das gelobte Land geführt.

Der Name hatte ursprünglich sicherlich auch einmal eine Bedeutung. Vielleicht sollte er bedeuten „Gott ist großzügig“ oder „Gott rettet“.

Jeschua isst nichts, während er in der Wüste wartet. Und nachdem vierzig Tage vergangen sind, ist er völlig entkräftet, und der Hunger quält ihn …

Da begegnet er dem Bösen.

„Na, du Ebenbild Gottes! Mach doch einfach Brot aus diesem Stein hier! Als Kind Gottes müsstest du das doch eigentlich können, oder?“

Doch Jeschua antwortet nur:

„Um wirklich zu leben, braucht ein Mensch mehr als Essen.“

Eine Weile vergeht.

Dann tut sich ein Abgrund vor ihm auf. Es zieht seinen Blick in die Tiefe …

„Ich kann nicht mehr.“

„Einfach loslassen … mich fallen lassen … Gott machen lassen …“

„Heißt es nicht in den Heiligen Schriften: ‚Er wird Engel schicken, um mich zu retten?‘ “

„Nein, …. nein! Ich kann doch nicht Gott herausfordern. Ich kann sein Eingreifen doch nicht erzwingen. Gott wird alles machen – zu seiner Zeit  …“

Wieder vergeht eine Weile.

Immer noch hat Jeschua nichts gegessen, und noch einmal tritt der Versucher an ihn heran und flüstert in sein Ohr:

„Ich habe mehr als du brauchst. Mir ist Alles in dieser Welt  GEGEBEN WORDEN.  Mir gehören doch alle Mächtigen, alles Geld, aller Reichtum, …

Du brauchst das bloß endlich anerkennen, und die Welt wird dir zu Füßen liegen. Mit mir kriegst du  alles , wenn du dich nur endlich vor mir beugst.“

Da öffnet Jeschua seinen Mund und spricht langsam die Worte:

„Hau ab, du Teufel! – Ich weiß nur eins: Gott regiert!“

Und im selben Augenblick ist der ganze Spuk vorbei, und Gottes Helfer kommen zu ihm und versorgen ihn mit allem, was er braucht.

Voll-Macht.

Gestärkt, befähigt, und erfüllt mit der Kraft Gottes, wendet sich Jeschua nun nach Norden. Er lässt die Wüste hinter sich. Auch den Mittelpunkt seines Volkes, Jerusalem, Tempel, Priester und König, die Reichen und Mächtigen lässt er hinter sich und geht zurück zu seinen Leuten aufs Land – zu den einfachen Menschen.

Er trifft sie in den Synagogen und auf den Marktplätzen und spricht mit ihnen. Er sagt ihnen:

Das Himmelreich ist schon da! – Hier, und jetzt.

Es ist schon mitten unter euch.

Es ist in euch.

 

Und all die kaputten Menschen kommen zu IHM …

… und werden heil.

 

(Die Bibel, Neues Testament; Matthäus-Evangelium, Kapitel 1-4)

 

Vorbereitung aufs Paradies (2. Teil)

 

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Jan Brueghel the Elder [Public domain or Public domain], via Wikimedia Commons
 

 

Du darfst dich geborgen fühlen.

Du darfst dich beschenken lassen.

Du darfst dich bewegen.

Du darfst leben.

Du darfst das Murmeln liebender Stimmen hören.

Du darfst tief durchatmen.

Du darfst den Duft frischer Luft spüren.

Du darfst Früchte und Bäume und Blumen riechen.

Du darfst die Vögel hören.

Du darfst satt werden.

Du darfst dich mit Augen der Liebe betrachten lassen.

Du darfst dich freuen.

Du darfst dich umsorgen lassen.

Du darfst dich halten lassen.

Du darfst dich streicheln lassen.

Du darfst baden und dich waschen lassen.

Du darfst dich küssen lassen.

Du darfst quietsch-vergnügt lachen.

Du darfst dich einkuscheln.

Du darfst den Klang der Spieluhr hören.

Du darfst die Wärme von deinem Bettchen spüren.

Du darfst Ruhe genießen.

Du darfst sicher schlafen.

Du darfst die Wärme der Sonnenstrahlen auf deiner Haut spüren.

Du darfst dein Leben erhellen lassen.

Du darfst dich rekeln und strecken.

Du darfst dich bei DEINEM Namen rufen lassen.

Du darfst wissen, dass DU gemeint bist.

Du darfst andere beschenken.

Du darfst deine Welt kennenlernen.

Du darfst Kuchen backen.

Du darfst eine Sandburg bauen.

Du darfst aus Fehlern lernen.

Du darfst Worte der Liebe hören.

Du darfst dich hochziehen.

Du darfst dich festhalten.

Du darfst eine Hand halten.

Du darfst dich leiten lassen.

Du darfst weinen.

Du darfst Vertrauen lernen.

Du darfst deinen Finger in den Honig stecken.

Du darfst Freundschaft lernen.

Du darfst zuhören.

Du darfst dich verstecken.

Du darfst dich finden lassen.

Du darfst spielen.

Du darfst lernen, ein guter Verlierer zu sein.

Du darfst singen.

Du darfst deiner Puppe neue Kleider anziehen.

Du darfst deine Meinung sagen.

Du darfst andere zum Lachen bringen.

Du darfst in den Apfel beißen.

Du darfst Musik hören.

Du darfst dein Taschengeld zählen.

Du darfst die Sterne bestaunen.

Du darfst raufen.

Du darfst das Rauschen des Windes in den Blättern hören.

Du darfst dich korrigieren lassen.

Du darfst widersprechen.

Du darfst die Welt verstehen lernen.

Du darfst dich bei Blitz & Donner gruseln.

Du darfst traurig sein.

Du darfst deinen Geburtstag feiern.

Du darfst Fahrrad fahren.

Du darfst ein Freund sein.

Du darfst quatschen bis ihr beide einschlaft.

Du darfst lernen, Musik zu machen.

Du darfst in dein Tagebuch schreiben.

Du darfst trainieren.

Du darfst stricken.

Du darfst dich mit anderen messen.

Du darfst als Ritter echte Tugendhaftigkeit lernen.

Du darfst den Ball treten so doll du kannst.

Du darfst deine Stärken und Schwächen kennenlernen.

Du darfst schwimmen.

Du darfst Löcher graben.

Du darfst die Majestät der Berge bewundern.

Du darfst diskutieren.

Du darfst neue Sprachen denken lernen.

Du darfst Abenteuer erleben.

Du darfst schneller sein als die andern.

Du darfst Falsches entlarven.

Du darfst die Wolken ziehen sehen.

Du darfst Neues schaffen.

Du darfst klares Wasser aus einem Bach schöpfen.

Du darfst Pläne schmieden.

Du darfst den Horizont in der Ferne herbei-schauen.

Du darfst tanzen.

Du darfst protestieren.

Du darfst im Chor singen.

Du darfst dem Gegenwind trotzen.

Du darfst dich von dem Leid anderer berühren lassen.

Du darfst tauchen.

Du darfst dich von Delphinen anlachen lassen.

Du darfst Tiere retten.

Du darfst die Wahrheit sagen.

Du darfst demonstrieren.

Du darfst verzweifeln.

Du darfst deinen Platten flicken.

Du darfst virtuelle Welten erforschen.

Du darfst dich im Film in eine Traumwelt entführen lassen.

Du darfst Fakten sammeln.

Du darfst die Umwelt schützen.

Du darfst dich ausbilden lassen.

Du darfst arm sein.

Du darfst durch den Park joggen.

Du darfst dir deine eigene Wohnung einrichten.

Du darfst in einer warmen Sommernacht ein Gläschen Wein auf deinem Balkon trinken.

Du darfst den Worten von Dichtern lauschen.

Du darfst Spieleabende veranstalten.

Du darfst Blumen gießen.

Du darfst fliegen.

Du darfst andere Länder und Kulturen kennenlernen.

Du darfst dir alle Bücher aus der Bibliothek ausleihen (nacheinander).

Du darfst Kompetenz erlangen.

Du darfst etwas leisten.

Du darfst versagen.

Du darfst Zerbrochenes mit Humor nehmen.

Du darfst Herzen erobern.

Du darfst dich mit dem Vertrauen eines anderen Menschen beschenken lassen.

Du darfst Händchen halten.

Du darfst küssen.

Du darfst lieben.

Du darfst dich lieben lassen.

Du darfst schwach sein.

Du darfst reinen Wein einschenken.

Du darfst Leben weitergeben.

Du darfst für einen Menschen sorgen.

Du darfst dich selbst in den Augen deiner Kinder sehen.

Du darfst dir Sorgen machen.

Du darfst lernen, was im Leben wirklich wert hat.

Du darfst die Welt noch einmal neu mit deinen Kinder kennen lernen.

Du darfst Nachhaltigkeit verstehen.

Du darfst dich entscheiden, wofür du dein Geld ausgibst.

Du darfst Kaputtes reparieren.

Du darfst sicher wohnen.

Du darfst Gemeinschaft schaffen.

Du darfst dem Bösen ins Auge schauen.

Du darfst dein Leid in die Welt hinausschreien.

Du darfst Tee trinken.

Du darfst Musik deine Seele massieren lassen.

Du darfst ein Leben lang lernen.

Du darfst nachts wach liegen und über den Sinn deines Lebens nachdenken.

Du darfst wiederfinden, was verloren war.

Du darfst immer wieder neu anfangen.

Du darfst dich entscheiden, wofür du deine Zeit & Kraft einsetzt.

Du darfst dich engagieren.

Du darfst Frieden schaffen.

Du darfst dich erholen.

Du darfst ein Beschenkender sein.

Du darfst weitergeben, was du empfangen hast.

Du darfst deine Enkel verwöhnen.

Du darfst die Welt noch einmal neu durch die Augen deiner Enkel sehen.

Du darfst dich aufstützen.

Du darfst in Bewegung bleiben.

Du darfst zu Kaffeekränzchen einladen.

Du darfst in Dankbarkeit zurückschauen.

Du darfst das Laub sich verfärben sehen.

Du darfst dein Leben erzählen.

Du darfst Feste feiern.

Du darfst dem Vergehen die Schönheit des Alters abtrotzen.

Du darfst dir helfen lassen.

Du darfst über den Sonnenuntergang staunen.

Du darfst Frieden finden.

Du darfst den Himmel sehen.

( Du darfst dir deine eigene Liste machen.  😉  )

 

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