Sandra Hauser im Gespräch mit Hubert Andreas Hagl, dem Gründer der „Integrale Mystik Academy“, auf ihrem Blog „Integrales Christsein“:
Gespräch mit Hubert Andreas Hagl, dem Gründer der „Integrale Mystik Academy“, Erster Teil
Christentum heute ist ohne die biblischen Texte kaum vorstellbar. Es gab allerdings schon Christentum bevor die Bibel entstand. Auch ist die Bibel nicht vom Himmel gefallen. Wie wir mit ihr umgehen, ist entscheidend für uns selbst und für andere. – VORSICHT : Das Anliegen des Blogs ist mir sehr ernst; einzelne Sätze sind allerdings nicht immer wörtlich zu nehmen. ;-) – Bin übrigens als Christian Schmill auf Facebook, @C_Schmill bei Twitter.
Sandra Hauser im Gespräch mit Hubert Andreas Hagl, dem Gründer der „Integrale Mystik Academy“, auf ihrem Blog „Integrales Christsein“:
Gespräch mit Hubert Andreas Hagl, dem Gründer der „Integrale Mystik Academy“, Erster Teil
Es war einmal, vor langer, langer Zeit,
da lebte ein Mann.
Dieser Mann heißt Jesus.
Jesus hilft Menschen und erzählt ihnen von Gott.
Frauen und Männer sind bei ihm, um von ihm zu lernen.
Eines Tages ist er mit seinen Schülern unterwegs. Sie gehen von einem Dorf zu einem anderen. Die Schüler von Jesus reden miteinander. Einer sagt:
„Wisst ihr noch, wie ich Jesus das Wasser von der Quelle gebracht habe? Jesus hat sich so darüber gefreut!“
Ein anderer Schüler sagt:
„Aber über die Früchte, die ich ihm später gebracht habe, hat er sich noch mehr gefreut!“
Und noch ein anderer Schüler sagt:
„Ich glaube, er isst am liebsten Brot. Als ich ihm gestern das Brot gebacken hab, hat er gesagt, es wäre das beste Brot, das er je gegessen hat.“
Und so gehen die Schüler von Jesus mit ihm auf dem Weg und zanken sich.
Abends setzen sie sich zum Abendessen hin. Jesus fragt sie:
„Worüber habt ihr auf dem Weg geredet?“
Und seine Schüler schweigen. Sie wollen nicht zugeben, dass sie sich gestritten haben.
Da fragt Jesus sie:
„Wollt ihr wissen, wer von euch der Beste ist? Wen ich am meisten mag?“
Da bekommen seine Schüler große Ohren, und sie bitten Jesus:
„Ja, Jesus, bitte sag doch, wen du von uns am besten findest!“
Und Jesus sagt:
„Wer nicht so viel an sich denkt, sondern auch an alle anderen, ist der Beste von euch.“
Da schämen sich alle Schüler von Jesus. Sie merken, dass sie alle nur an sich gedacht haben.
[frei nach: Bibel, Zweiter Teil / NT, Markus-Evangelium, 9. Kapitel, Verse 33-35]
Worauf wohl der sehnsüchtige Blick Adams gerichtet ist? Und welche Gefühle wohl im Blick Evas zum Ausdruck kommen?
In den Medien ist oft nur ein kleiner Ausschnitt dieses Deckenfreskos zu sehen. – Was auch immer sich Michelangelo bei diesem Gemälde gedacht haben mag; er platzierte jedenfalls einen verhüllten Gott zwischen die nackten Menschen.
Nackt werden wir geboren. Auch die ersten Menschen der zweiten Schöpfungserzählung unserer Bibeln sind nackt. Keine Scham.
Die beiden aber, der Mensch und seine Frau, waren nackt, und sie schämten sich nicht.
(Tanach / Bibel, Bereschith / Genesis / 1. Buch Mose, 2. Kapitel, Vers 25)
Es gibt nur wenige Verse in der Bibel, die mich so tief berühren wie dieser. – Keine Scham. Keine Angst. Schamlose Verletzbarkeit.
Doch schon in jungen Jahren lernen wir, dass Nacktheit ein Problem sein kann …
Die Angst davor, nicht gut genug zu sein unter den kritischen Blicken der anderen, ist wohl eine der tiefsten Überzeugungen, welche wir in uns tragen. Viele kränkende Erfahrungen haben uns dies gelehrt.
Wie wäre es, wenn es Augen gäbe, die bis auf den Grund unserer Seele sähen, ohne dass wir uns schämten?
Dein blaues Auge hält so still,
Ich blicke bis zum Grund.
Du fragst mich, was ich sehen will?
Ich sehe mich gesund.Es brannte mich ein glühend Paar,
Noch schmerzt, noch schmerzt das Nachgefühl:
Das deine ist wie See so klar
Und wie ein See so kühl.(Klaus Groth)
Wenn ein neuer Mensch in die Welt kommt, sind Hände da, die ihn auffangen und umsorgen, Augen der Liebe, die ihn betrachten. – Auf den ersten Menschen ruhte der wohlwollende Blick ihres Schöpfers.
Wenn wir einander so ansehen könnten, wie Gott uns sieht …
Jesus sah ihn voller Liebe an:.»Etwas fehlt dir noch: Geh, verkaufe alles, was du hast, und gib das Geld den Armen. Damit wirst du im Himmel einen Reichtum gewinnen, der niemals verloren geht. Und dann komm und folge mir nach!«.Als er das hörte, war der Mann tief betroffen. Traurig ging er weg, denn er besaß ein großes Vermögen..(Bibel, Neues Testament, Markus-Evangelium, 10,21-22)
selbstverständlich
selbst – verständlich
das ist doch selbstverständlich
da muss man sich doch nicht extra bedanken
wieso weshalb warum
ich wache auf
es ist morgen
ich liege in meinem bett
selbstverständlich kann nicht jeder mensch erwarten immer in seinem bett aufzuwachen
manche menschen erwachen im krankenhaus
manche im sarg
manche sind unterwegs
manche auf der flucht
selbstverständlich wird nicht überall frühstück angeboten
selbstverständlich gibt es auch menschen die sich genau überlegen müssen wann sie was essen weil sie nicht genug haben
selbstverständlich gibt es nicht überall offene arbeitsstellen oder andere möglichkeiten sich seinen lebensunterhalt zu finanzieren
selbstverständlich können nicht alle familien und staaten sich leisten alle kinder zur schule zu schicken
selbstverständlich gibt es auch viele alleinstehende
selbstverständlich gehören leiden und schmerzen zum leben
selbstverständlich kann man nicht erwarten das unglücke immer nur die anderen treffen
selbstverständlich können menschen nicht immer friedlich miteinander leben
selbstverständlich kommt es bei militärischen auseinandersetzungen auch zu zivilen opfern
selbstverständlich müssen wir alle einmal sterben
selbstverständlich geht auch dieser text einmal zu ende
Die Güte des HERRN hat kein Ende, sein Erbarmen hört niemals auf,es ist jeden Morgen neu! ….(Die Bibel, Buch der Klagelieder, 3. Kapitel, Vers 22-23)
Liebe ist geduldig, Liebe ist freundlich. Sie kennt keinen Neid, sie spielt sich nicht auf, sie ist nicht eingebildet. Sie verhält sich nicht taktlos, sie sucht nicht den eigenen Vorteil, sie verliert nicht die Beherrschung, sie trägt keinem etwas nach. Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht, aber wo die Wahrheit siegt, freut sie sich mit. Alles erträgt sie, in jeder Lage glaubt sie, immer hofft sie, allem hält sie stand.(Die Bibel, Neues Testament, 1. Brief von Paulus an die Korinther, 13. Kapitel, Verse 4-7)