Bibel. Jetzt. (3) – Der Griff zur Bibel

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Verbotenes Lesen von Karel Ooms (1876) [Public domain], via Wikimedia Commons

WOZU BIBELLESEN?

Es gibt viele interessante Bücher, die man lesen könnte, und manche, die man lesen muss. Für Theologie-Studierende ist die Bibel allerdings nicht einfach ein Lehrbuch unter vielen, sie ist  DAS  Buch der Christlichen Theologie schlechthin.

Die Bibel ist ein sehr dickes Buch. Im ersten Semester kann einem die Bibel wie ein Hochhaus vorkommen, dessen oberste Stockwerke von Nebel und Wolken verhüllt sind. Und wenn man dann irgendwann sein Studium abgeschlossen hat, ist man mit der Bibel noch lange nicht fertig…

Aber nicht jeder Mensch interessiert sich für die Bibel.

„Bibel“ ???

Und diejenigen, die wenigstens schon einmal das Wort kennen, wissen deswegen nicht unbedingt auch, was da drin ist.

Es gibt viele verschiedene Gründe, weshalb Menschen zur Bibel greifen; und die folgende Liste ist bestimmt nicht vollständig (die verlinkten Seiten bitte nicht als Empfehlung verstehen, sondern als Illustration):

  1. ANGST:  Ich will nicht in die Hölle kommen. Vielleicht enthält die Bibel wichtige Informationen, die ich noch nicht kenne; oder Gott verdammt mich, weil ich nicht genug in der Bibel gelesen habe. Ich will die himmlische Chance nicht verpassen.
  2. GEHORSAM: Irgendjemand hat mir gesagt, dass ich in der Bibel lesen soll. – Pfarrer, Lehrer, Eltern, Oma, Professor, Arbeitgeber, Kirche…
  3. ANPASSUNG: In meiner Clique lesen alle die Bibel. Ich will mitreden können.
  4. GEMÜTLICHKEIT: Bibellesen versetzt mich in eine so andächtige Stimmung. Und wenn ich mit anderen zusammen in der Bibel lese, ist das so ein schönes Gemeinschaftsgefühl.
  5. ALLGEMEINBILDUNG: Bibelkenntnis gehört einfach zur Allgemeinbildung. Punkt.
  6. GESCHICHTE: Ich bin History-Freak. Geschichte hat mich schon immer fasziniert; und es gibt wohl kaum ein anderes Buch, das kulturgeschichtlich eine so große Bedeutung hat.
  7. NEUGIER: Der Name dieses Buches taucht immer wieder auf. Manche behaupten sogar, dass in der Bibel Prophezeiungen über die Zukunft sind. Ich schau jetzt mal rein und mach mich schlau.
  8. HOFFNUNG: Seit vielen hundert Jahren schon werden diese Texte von Menschen geschätzt. Vielleicht hab ich ja auch was davon, wenn ich in der Bibel lese.
  9. SUCHE: Ich will wissen, was es mit Gott auf sich hat. Die Bibel scheint für diese Frage ein wichtiges Buch zu sein. Zumindest behaupten das viele.
  10. HUNGER & DURST: Ich habe Wissensdurst und Seelenhunger. Ich will wissen, wie Leben besser funktionieren kann; und meine Seele hungert nach Worten, die satt machen.
  11. HÄNGEN GEBLIEBEN: Ich hab angefangen in der Bibel zu lesen, und irgendwas hat mich berührt und gepackt. Es zieht mich immer wieder zu diesem Buch.
  12. ÜBERZEUGUNGSTÄTER: Ich bin überzeugt, dass dieses Buch, mehr als alle anderen Bücher, für mein Leben und das anderer Menschen, wichtig ist.
  13. VERÄNDERUNG: Ich hab den Eindruck, dass das Bibellesen mir und anderen gut tut. Menschen, die viel in der Bibel lesen, sind irgendwie anders.
  14. REFORMATION: Im Christentum ist schon zu viel schief gelaufen, und die gegenwärtige Situation ist vielerorts traurig. Ich gehe zurück zu den biblischen Texten, um zu verstehen, worauf es ankommt.
  15. BEWAFFNUNG: Damit ich in der nächsten Diskussion mit einem Frommen oder Pseudo-Frommen schlagkräftige Bibel-Argumente habe. Vielleicht auch zur Teufel&Dämonen-Abwehr.
  16. GEWOHNHEIT: Bibellesen gehört für mich zur alltäglichen Routine. Bei einem Tag ohne Bibel fehlt mir was.
  17. PFLICHT: Ich muss in der Bibel lesen, weil ich Theologie-Studierender bin. Ich habe keine andere Wahl.

Enttäuschung

Es gibt viele mögliche Gründe, warum jemand in der Bibel liest – oder auch nicht. Ich glaube, ich war neun, als ich das erste Mal völlig freiwillig zur Bibel griff. Ich kann mich gar nicht mehr genau erinnern, warum. Ich fing gleich mit dem Neuen Testament an (ein bisschen wusste ich schon über die Bibel) und blieb dann bei Markus stecken, weil mir alles so bekannt vorkam.

Nicht immer, wenn man in der Bibel liest, erzielt man auch die gewünschte Wirkung. Bibellesen kann frustrierend sein; und dies wird man auch kaum verhindern können. Die Bibel wurde nicht unmittelbar für uns geschrieben, und auch nicht, damit wir spannende Lektüre haben. Es ist oft mühsam, wenn man versucht, die ursprüngliche Bedeutung eines Textes herauszufinden. (Übersetzungen verschleiern dies natürlich systematisch im Interesse der Lesbarkeit.)

Relevanz

In diesem Artikel geht es um Wirkungsgeschichte und Relevanz. Wie kommt es, dass Menschen überhaupt zur Bibel greifen? – Dass die Bibel kulturgeschichtlich gewaltige Bedeutung hat, kann niemand leugnen. Aber wie wichtig ist die Beschäftigung mit Kulturgeschichte? Was hat der einzelne Mensch oder die gesamte Menschheit davon? Hätten wir vielleicht Wichtigeres zu tun?

Ich bin bekennender Bibel-Fan; und das vor allem wegen Jesus. ER hat’s mir angetan. Und die Bibel ist die beste Quelle, wenn man verstehen will, wer Jesus war und was er wollte. (Auch wenn sicherlich manche biblischen Texte für diese Frage eine größere Bedeutung haben als andere.)

Jesus

Wir finden in der Bibel krasse Aussagen über Jesus, wie z.B.:

„Ich bin der Weg“, antwortete Jesus, „ich bin die Wahrheit, und ich bin das Leben. Zum Vater kommt man nur durch mich.“

(Neues Testament, Johannes-Evangelium, 14. Kapitel, Vers 6)

Wenn man diesen Vers liest oder zitiert, ist damit allerdings noch lange nicht klar, was denn damit genau gemeint ist. Und wenn mir jemand verklickern will, dass er das weiß, würde ich mir einmal genau erklären lassen, wie er denn zu dieser Erkenntnis gekommen ist. Es werden leider viel zu oft traditionelle Erklärungen wiederholt, die nicht richtig sein müssen.

Wenn wir Jesus besser verstehen wollen, reicht es nicht aus, nur einzelne Verse zu zitieren, sondern wir sollten uns möglichst viele relevante Texte anschauen und versuchen diese im Kontext der Bibel und im Zusammenhang ihrer Zeit zu sehen.

Die Apostel verkündeten Jesus als den Messias. Diesen Titel hatten sie sich nicht selber ausgedacht, sondern ihr Glaubensbekenntnis beruhte auf den heiligen Texten der Juden und deren Interpretation. Ohne diesen Hintergrund zu kennen, kann man die Aussage kaum richtig verstehen.

Ihr forscht in der Schrift, weil ihr meint, durch sie das ewige Leben zu finden. Aber gerade die Schrift weist auf mich hin.

(Johannes-Evangelium 5,39)

Der Verfasser des Johannes-Evangeliums sah in Jesus offensichtlich die Erfüllung jüdischer Messias-Erwartung. Eine Überzeugung, die wir auch in vielen anderen neutestamentlichen Texten finden.

Auch in der paulinischen Theologie hat Jesus fundamentale Bedeutung. Nicht nur in der persönlichen Berufungsgeschichte des Apostels (Galater 1,12), sondern auch in seiner Verkündigung:

… ich hatte mir vorgenommen, eure Aufmerksamkeit einzig und allein auf Jesus Christus zu lenken – auf Jesus Christus, den Gekreuzigten.

(1. Korintherbrief 2,2)

Zeit

Die Bibel wurde nicht für Menschen geschrieben, die keine Zeit haben. Sie ist keine Sammlung von Kalenderblättchen oder guten Zitaten. Wer zur Bibel greift, sollte damit rechnen, dass er Zeit braucht, um herauszufinden, was die Texte damals bedeutet haben und wozu sie heute noch gut sein können. Fragen, die eng verbunden sind mit der Frage, welche Bedeutung die Überlieferung über den Mann aus Nazareth nach fast 2.000 Jahren für uns heute noch hat.

Die Wirkungsgeschichte der biblischen Texte ist komplex und nicht nur positiv. Herauszuarbeiten, wie diese Texte auch heute Gutes bewirken können, ist eine Aufgabe für Menschen mit einem langen Atem und göttlicher Berufung.

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[Dies ist die neuere Überarbeitung eines älteren Artikels. Den älteren Artikel findet ihr hier.]

Heilige Texte = gute Texte ?

 

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Der Anfang der Gutenberg-Bibel [Text von Hieronymus (* ca 347, † 420), Druck durch Johannes Gutenberg (* ca. 1400, † 1468), Illustrationen von verschiedenen Angestellten], public domain, via Wikimedia Commons

 

Die Frage selbst scheint schon ein bisschen blasphemisch und ein bisschen absurd: Wenn heilige Texte keine guten Texte sind, was dann?

Ich bin mit der Bibel aufgewachsen, und sie hat mich ein Leben lang begleitet. Wenn ich auf eine einsame Insel müsste und könnte nur  ein  Buch mitnehmen, wäre die Frage für mich nur,  welche Bibel-Ausgabe  ich mitnehme. Und doch gibt es immer noch Teile der Bibel, denen ich nicht viel abgewinnen kann. Liegt das an mir oder am Text?

Als ich in der Oberschule war, beschloss ich, in einem Jahr die Bibel durchzulesen, und ich hab es auch geschafft.  🙂  Ca. 3 Kapitel Altes Testament und 1 Kapitel Neues Testament pro Tag. Ich hätte natürlich auch einfach Alles von vorne bis hinten durchlesen können, aber ich wollte nicht so lange aufs Neue Testament warten müssen.

Manchmal war es so spannend, dass ich nach 3 Kapiteln gar nicht aufhören wollte, und andere Male war es ziemlich öde. – Darf man das überhaupt zugeben? – 3. Buch Mose / Leviticus / Wajikra ist für einen Teenager nicht unbedingt fesselnde Lektüre. – Wie wär’s mit etwas Harry Potter? Oder Stephen King?

Es ist allerdings auch eine absurde Vorstellung, dass antike heilige Texte für Kinder, Teenager oder auch Erwachsene spannende Lektüre sein müssen. Wenn man dies von den Texten oder deren Lesern verlangt, ist man in Gefahr, die Texte so verbiegen zu wollen, dass sie für den Leser interessant werden. Auch sich selbst oder anderen vorzumachen, dass man die biblischen Texte ganz toll findet, klingt nicht nach einer christlichen Strategie.

Oft habe ich es erlebt, dass man mit Gewalt versucht die Texte zu „aktualisieren“:

 

Dies sind aber die Namen der Männer, die euch beistehen sollen: von Ruben: Elizur, der Sohn Schedëurs; von Simeon: Schelumiël, der Sohn Zurischaddais; von Juda: Nachschon, der Sohn Amminadabs; von Issachar: Netanel, der Sohn Zuars; von Sebulon: Eliab, der Sohn Helons; von den Söhnen Josefs: von Ephraim: Elischama, der Sohn Ammihuds; und von Manasse: Gamliël, der Sohn Pedazurs; von Benjamin: Abidan, der Sohn des Gidoni; von Dan: Ahiëser, der Sohn Ammischaddais; von Asser: Pagiël, der Sohn Ochrans; von Gad: Eljasaf, der Sohn Deguëls; von Naftali: Ahira, der Sohn Enans.

(Die Bibel, Altes Testament, 4. Buch Mose / Numeri / Bemidbar, 1. Kapitel, Verse 5-15)

 

„Wie kannst du diese Verse heute praktisch in deinem Alltag anwenden?“

Die Gefahr, dass man gerade bei diesem Zitat „falsche Schlüsse“ zieht, ist sicherlich gering: Man „zieht“ wahrscheinlich einfach gar nichts. Für Bibelforscher vielleicht interessante Verse, aber wieviel Zeit und Nachschlagewerke braucht man, um von diesen Versen etwas für sein Leben zu lernen?

Bei anderen Versen ist es viel einfacher, etwas Praktisches abzuleiten:

 

Nun gebe ich dir noch einen persönlichen Rat: Trink nicht länger nur Wasser. Du bist so oft krank, und da würde etwas Wein deinem Magen gut tun.

(Neues Testament, Paulus‘ 1. Brief an Timotheus)

 

Das, was man hier lernen kann, scheint auf der Hand zu liegen. Bei anderen Versen, hingegen, ist es nicht ganz so einfach. Aber wenn man lange genug auf einem Vers herumgekaut hat, kann man da vielleicht auch etwas Brauchbares heraussaugen. Dies ist auch nicht unbedingt schlecht, aber die Frage ist, ob das, was man gelernt hat, der Text auch lehren wollte.

Selbst bei einem göttlichen Gebot, wie „Du sollst den Sabbat heiligen!“, kann ich mich fragen, ob das auch für mich heute gilt. (Gott hat es schließlich nicht direkt zu mir gesagt.) Und noch schlimmer wird es, wenn man jemand anderem einen Bibelvers unter die Nase reibt und behauptet: „Dies ist Gottes Wille für  dein  Leben heute !“

Man kann aus vielen Büchern irgendwelche mehr oder weniger guten Ideen ableiten – auch aus der Bibel. Wie kann ich aber überprüfen, ob ich einen biblischen Text auf eine sinnvolle Weise benutzt habe, bzw., ob ich ihn „richtig“ verstanden habe?

Was sind überhaupt  gute  Texte?  Was macht einen guten Text aus?  „Gut“ für was oder wen?

Das Prädikat „gut“ hat mindestens zwei Aspekte:

1. Hat es der Schreiber geschafft, das auszudrücken, was er sagen wollte? Hat der Herausgeber des Textes, den Text so veröffentlicht, dass er die gewünschte Wirkung erzielt hat? Hat der Text „funktioniert“?

2. Kann der Leser dem Text etwas Positives abgewinnen? Bewirkt das Lesen des Texts etwas Gutes im Leser?

Die erste Frage ist schwer zu beantworten, da wir nur wenig oder gar nichts über den unmittelbaren Zusammenhang der Texte wissen.

Die zweite Frage wird wohl am besten der Leser selbst beantworten können.

Texte werden auch nicht dadurch gut oder besser, dass sie jahrhundertelang verehrt werden. Im Gegenteil, macht der zeitliche Abstand zur Zeit der Entstehung das Verstehen immer schwieriger. Wer bestimmt überhaupt, welche Texte heilig sind? Und gibt es da Unterschiede oder sind alle heiligen Texte gleich heilig? Sind wir irgendwie in der Lage Prozent von Heiligkeit zu messen, oder ist es Gott allein, der sagen könnte, wie heilig ein Text ist? Ist Heiligkeit zeitlos oder hat sie ein Verfallsdatum?

Ein wesentliches Merkmal der abrahamitischen Religionen (Judentum, Christentum und Islam) ist, dass sie die klassischen Buchreligionen verkörpern. Heilige Texte sind fundamental; in diesem Sinne sind auch alle drei Religionen fundamentalistisch. Deshalb ist die folgende Frage für alle drei Religionen von zentraler Bedeutung:

Können unsere heiligen Texte für den heutigen Menschen noch gute Texte sein? Oder anders formuliert: Wie muss man mit diesen Texten umgehen, damit sie für Menschen heute gut sein können?

Wir hätten gerne ein Paradies. Ein Schlaraffenland. Kein Stress. Mit Bedienung. Alles Inklusive. Rundum-Sorglos. Wir hätten auch gerne Texte, die uns einfache Antworten geben und alles für uns regeln. Nicht viel anstrengendes Nachdenken. Einfach umrühren – und fertig! Instant-Glauben aus der Bibel-Tüte. Das Leben ist schon anstrengend genug.

Deshalb ist die Bibel auch für manche Christen nicht mehr so attraktiv. Man liest lieber sein Andachtsbuch oder sein Kalender-Blättchen oder guckt einen christlichen Film. Man lässt andere für sich denken und Entscheidungen treffen, und lässt sich die Bibel und den christlichen Glauben erklären: „Es sage mir doch bitte jemand, was ich glauben und wie ich leben soll! Bibel und Theologie ist mir zu kompliziert.“

Die Verantwortung für die Entscheidungen in unserem Leben und in unserem Glauben kann uns kein Mensch und auch kein heiliger Text abnehmen. Die geistliche Reife eines Frommen drückt sich auch nicht darin aus, dass er die biblischen Texte möglichst wörtlich nimmt.

Gute Texte zeichnen sich dadurch aus, dass sie uns begleiten; uns auf unterschiedliche Art und Weise ein Stückchen weiter helfen. Sie bewahren uns vorm Absturz eher, indem sie uns in der Schwebe halten, als dass sie uns in ein Paradies retten, wo uns nichts mehr passieren kann. Sie helfen eher, indem sie unsere Situation erhellen, als dass sie die eindeutige Richtung weisen.

Das Lesen eines von Gottes Geist inspirierten oder benutzten Text kann zur inneren Klärung in meiner Seele beitragen. Der Zweck ist in erster Linie nicht ein Zuwachs an Wissen, sondern die Veränderung des  ganzen  Menschen im Sinne Gottes.

Es ist ja gerade eine erstaunliche Tatsache bzgl. der Bibel, dass diese Texte bis heute gelesen, studiert und geschätzt werden. Es gibt biblische Texte, die Kinder mögen, und Texte, die Professoren mit Begeisterung studieren. Es gibt wohl kaum ein zweites Buch, mit dem Menschen sich so intensiv beschäftigt haben, und das schon für so viele Menschen ein Lebensbegleiter gewesen ist.

Eine abergläubische Verehrung der Bibel und ein schlechter Umgang mit ihren Texten erschweren leider so manchen Lernprozess. Die biblischen Texte sind für uns heute immer noch ein großer Schatz; aber wie wir mit ihnen umgehen, ist entscheidend dafür, ob diese Texte gut für uns sind, oder nicht. Kein Text ist so heilig, dass er nicht auch missbraucht werden und Schaden anrichten kann.

Für mich als Christ sind die biblischen Texte vor allem gut, weil ich durch sie Jesus kennenlerne. Dazu ist eines der Evangelien dann sicherlich auch besser geeignet als z.B. Numeri / 4. Buch Mose. Aber alle biblischen Texte sind Zeugnisse der Geschichte Gottes mit seinem Volk. Und vor diesem Hintergrund fange ich dann auch an zu verstehen, wer Jesus war, wie er gelebt hat, was er wollte und warum er eine solche Wirkung hatte, dass heute auf der ganzen Welt eine gute Nachricht über ihn verbreitet wird.

Wenn wir doch bloß gute, verstehbare Worte finden könnten für die Menschen unserer Welt heute. Worte, die neugierig machen. Worte eines Vetrauens, wie es Jesus gelehrt und vorgelebt hat:

 

Dein Vertrauen hat dir geholfen.

(Neues Testament, Matthäus-Evangelium 22,9)