Mythos von Morgen

„Es gab einmal eine Zeit, da lebten riesige Völker mit gewaltigen Gebäuden auf der Erde. Das war zu der Zeit, als die Menschen sich fast auf der gesamten Erdkugel ausgebreitet hatten. Und die Menschen wollten immer noch mehr, sodass die von der Natur geschenkten Lebensgrundlagen knapp wurden. Viele Pflanzen und Tiere hatten die Ausbreitung der Menschen zu jener Zeit schon nicht überlebt.“

„Dies ist ein Grund, weshalb wir heute Pflanzen und Tiere als unsere Schwestern und Brüder ansehen, weil wir das Unrecht erkennen, das unsere Vorfahren anderen Lebewesen angetan haben.“

„Die Menschen damals taten all dies, weil sie sich selbst und ihrer Welt fremd geworden waren. Sie hatten sich ihre eigene Welt erschaffen. Werkzeuge und Behausungen, Dörfer und Straßen und Städte. Sie hatten gelernt, Feuer zu machen und die Kraft des Blitzes zu nutzen. Sie entfesselten sogar noch gewaltigere Kräfte als den Blitz – dabei waren sie noch nicht einmal in der Lage, ihre eigenen Leidenschaften und Ängste zu beherrschen.“

„Die Menschen liebten die Werke ihrer Hände. Sie wurden ihr Zuhause, und das Zuhause, aus dem sie kamen, wurde ihnen fremd. Sie verstanden nicht das Leid der anderen Lebewesen, und sie verstanden auch nicht die Krankheiten, welche unter ihnen ausbrachen.“

„Mit ihrer Schlauheit erschufen sie Müll, welchen die Erde noch nie gesehen hatte. Sie brachen das Antlitz der Landschaft auf und bohrten tief in den Grund des Lebens. Sie nahmen sich, was sie kriegen konnten, und Abfälle und Gifte schütteten sie ins Meer. Ihre Maßlosigkeit war grenzenlos und unerträglich.“

„Es gab immer auch weise Menschen, welche die Gefahren erkannten, aber ihre Stimmen verhallten im Lärm derer, die ihren Spaß hatten, und in den Klagen derer, die litten. So kam es, wie es kommen musste…“

„Aber warum haben nicht mehr Menschen damals, wo sie doch schon so schlau waren, erkannt, wohin das alles führen würde?“

„Viele Menschen hatten große Sorge bei all diesen Entwicklungen, aber sie waren schwach und hatten keinen Plan, wie sie den Lauf der Dinge ändern könnten. Und die Menschen, welche mehr Macht hatten als andere, waren leider nicht so schlau.“

„Weshalb hatten sie denn mehr Macht?“

[…]


wie lange wird es noch menschen auf unserem planeten geben
was für geschichten werden sich diese menschen später einmal erzählen
wie müssten die mythen einer kultur aussehen welche sich nicht wieder so zerstörerisch entfaltet

Unheil! Unheil !!!

 

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By Greg Lundeen [Public domain], via Wikimedia Commons

 

Der Löwe brüllt, ganz in der Nähe …
Wem fährt nicht der Schrecken in die Glieder?
Gott spricht.
Wer wird da nicht zum Propheten?

(Bie Bibel, Tanach / Altes Testament, Amos)

 

Dunkle Wolken ziehen auf,
die Sonne hat sich abgewendet.
Die Bewegung bewegt nicht mehr.
Das Leben hat seine Kraft verloren.

Nicht mit den sterilen Worten
von Wissenschaftlern und Bürokraten –
schickt jemanden, die Poeten und Sänger zu holen!
Ihr Schreiberlinge, schärft eure Stifte!

Schaut wieder den Leuten auf’s Maul!
Nicht verwalten,
sondern klopfen, rütteln, aufwecken,
mit Worten, die zuschlagen!

Hände zu Fäusten!
Kathedralen zu Schulen!
Konsumtempel zu Opferstätten!

Ich habe Hintergedanken,
ich will manipulieren,
Ich bin polemisch,
ich will missverstanden werden,
ich will aufschreien!

Wehe! Wehe!

Wehe den Reichen, Satten, Zufriedenen,
den Spaß-habern dieser Welt!
Wehe denen, die einfach so weiter machen!
Wehe denen, die lieber Totes berühren als Menschen!
Wehe den Komplizen des Unrechts!
Wehe denen, die Antworten haben!
Wehe dem Eindeutigen!

 

Ich bin gekommen ein Feuer anzuzünden.
Ich wünschte, es würde schon brennen.

(Jesus von Nazareth)

 

Der Wind weht, wo er will,
ein kleines, sanftes Säuseln …

Ob wir noch Frieden finden bei IHR …