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Ich bin aufgewachsen mit dem Vers „das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert …“ (Hebr. 4,12).
Der Vergleich mit dem „zweischneidigen Schwert“ ist uns heute fremd. Aber die Bedeutung scheint klar: Das Wort Gottes ist ganz besonders scharf. Etwas, das extra scharf ist, schneidet besonders gut und man kann sich daran auch leicht verletzen. („Messer, Gabel, Scher‘ und Licht …“)
Die Aussage aus dem Hebräerbrief kann offensichtlich nicht die Bibel meinen. Aber nehmen wir einmal an, diese Aussage gilt auch für die biblischen Texte, dann müssten wir mit diesen Texten sehr vorsichtig umgehen – denn man könnte leicht sich selbst oder andere verletzen.
Wenn MICH jemand fragt, wie ich etwas gemeint habe, dann tue ich mich manchmal schwer. Mir ist selbst nicht immer ganz klar, was ich eigentlich meine. – Bezieht sich nicht auf diesen Beitrag. 😉 – Aber zumindest bin ich die richtige Person, um zu erklären, was ich mir denn bei meiner eigenen Aussage gedacht habe (falls ich überhaupt gedacht habe).
Bei der Aussage einer anderen Person ist das schon ganz etwas anderes. Wenn ich mich anschicke, eine andere Person zu interpretieren, dann sollte ich das mit Respekt, Sorgfalt und Zurückhaltung tun. Es handelt sich schließlich um das geistige Eigentum von jemand anderen.
Tja, wie ist das nun mit dem Wort Gottes?
Sind wir der richtige Ansprechpartner, um zu erklären, was Gott sich bei seinen Worten denkt? Welche Worte sind überhaupt GOTTES Worte? Inwieweit sind wir autorisiert, dazu etwas zu sagen? Und falls wir uns überhaupt trauen, etwas dazu zu sagen: Auf welche Art und Weise sollten wir dies tun?
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Ich hab ja mal die Auslegung dazu gehört, dass der Hebräertext die Bibel meint, da sie aus zwei Teilen bestehe – AT und NT. Ich stimme Dir zu – wir müssen bei der Bibel besonders sorgfältig sein. Mir ist es bspw. wichtig, vor dem Bibelstudium zu beten, damit mich der Heilige Geist dabei führt und leitet. Sicherlich kann es dann auch noch passieren, dass ich etwas falsch verstehe oder vllt. noch nicht ausreichend.
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So habe ich diesen Vers ehrlich gesagt noch nie gelesen. Sonst hieß es immer: Es ist gut, wenn du durch die Bibel verletzt wirst, denn so wirkt Gott an dir. (Ok, so hat man es nicht wörtlich gesagt, aber das ist im Grunde die Quintessenz.) Die Schärfe als Mahnung, vorsichtig damit umzugehen… ist eigentlich klar. Danke fürs aufmerksam-machen.
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Mich haben beim lesen der Bibel nie irgendwelche Worte verletzt
Korrigiert schon.
Aber andere Menschen-oft Christen- durchs zitieren aus der Bibel schon
Manchmal kriegt man da die Sprüche – natürlich meistens gut gemeint regelrecht um die Ohren gehauen.
Meist um zu beweisen : ich hab recht, so und so steht’s geschrieben und du eben nicht
Ich denke, dieser Umgang mit der Bibel ist nicht im Sinne des Erfinders
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