Christentum heute ist ohne die biblischen Texte kaum vorstellbar. Es gab allerdings schon Christentum bevor die Bibel entstand. Auch ist die Bibel nicht vom Himmel gefallen. Wie wir mit ihr umgehen, ist entscheidend für uns selbst und für andere. – VORSICHT : Das Anliegen des Blogs ist mir sehr ernst; einzelne Sätze sind allerdings nicht immer wörtlich zu nehmen. ;-) – Bin übrigens als Christian Schmill auf Facebook, @C_Schmill bei Twitter.
(Mose zu Gott in Exodus, 33. Kapitel, Vers 18 – Bibel / Tanach / Altes Testament)
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Ich wollte das Angesicht Gottes schauen und blickte in das Antlitz eines Menschen.
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„Gott erschuf den Menschen als Bild Gottes, als Bild Gottes erschuf er den Menschen. Männlich und weiblich erschuf er sie.“ .
(Genesis 1,27 – Bibel / Tanach / Altes Testament)
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Gotteserkenntnis und Selbsterkenntnis sind untrennbar miteinander verbunden.
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„… bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Menschen, zum vollen Maß der Fülle Christi …“ .
„Die große und die kleine Kirche“. Schöner klingt’s auf Französisch: „Saincte Eglise la Grant“ und „Saincte Eglise la Petite“. Und, nein, damit sind nicht die Volkskirche und die Freikirchen gemeint.
Die Formulierungen stammen von der französischsprachigen spätmittelalterlichen Mystikerin Marguerite Porete und sie meinte damit etwas anderes. Die „kleine heilige Kirche“ ist bei Porete die Kirche als hierarchische Organisation, die vom Verstand gelenkt wird. Mit „großer heiliger Kirche“ hingegen meinte sie nicht eine formale Institution, sondern die Gemeinschaft der freien Seelen, welche von der Liebe geleitet wird.
Zu dem Thema gibt es sogar einen Abschnitt bei Wikipedia auf der Seite von Marguerite Porete:
Im Podcast „Tauchgänge“ von der Katholischen Akademie in Berlin gibt es noch mehr Information zur Theologin Porete von der Theologin Christine Büchner:
Schon seit meinen Tagen als Teenager mag ich die Musik von ABBA. Ihr Song „Andante, Andante“ ist für mich eines der schönsten Liebeslieder:
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Und hier noch die ursprüngliche Version von ABBA:
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Liebeslyrik gab es schon in der Antike.
(Und vermutlich auch schon davor …)
Auch unter den biblischen Texten findet sich eine kleine Sammlung von Liebesliedern, mit dem schönen hebräischen Namen „Schir Ha-Schirim“ (zu Deutsch: „Das Lied der Lieder“). Die „offizielle“ deutsche Bezeichnung ist „Hoheslied“. (Eine nett gemachte Einführung findet ihr hier: Buchvideo: Hohelied. Es gab auch eine zweisprachige Ausgabe des Textes im dtv-Verlag, die noch antiquarisch erhältlich zu sein scheint: Das Hohelied Salomos.)
In den Liedern sprechen wechselweise unterschiedliche Personen:
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„Komm und küss mich küss mich immer wieder! Deine Liebe berauscht mich mehr noch als Wein … Sag mir, Geliebter, wo kann ich dich finden? … . Wie schön du bist, meine Freundin, wunderschön bist du deine Augen glänzen … . Eine Frühlingsblume bin ich wie sie in den Wiesen wachsen eine Lilie aus den Tälern … . Sein linker Arm liegt unter meinem Kopf und mit dem rechten hält er mich umschlungen … . Ich beschwöre euch … dass ihr die Liebe nicht aufweckt noch stört bis es ihr selbst gefällt … . Mach schnell, mein Liebes Meine schöne Freundin komm mit mir! … . Ich lag im Schlaf doch mein Herz war wach Horch, mein Geliebter klopft … . Mach auf mein Schatz mach auf ich will zu dir! … Mein Haupt ist voll Tau und meine Locken voll Tropfen der Nacht. . Ich habe mein Kleid schon ausgezogen … Durchs Fenster an der Tür greift seine Hand … Mein Herz klopft laut und wild ihm entgegen .
(aus den Kapiteln 1-5)
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Sexualität ist eine der grundlegenden Strategien des Lebens. Sie steckt uns in den Knochen und wir haben sie im Blut. Die erogenen Zonen des menschlichen Körpers sind Teil der Choreografie der Erregung.
Schon seit Jahrhunderten wird immer wieder eine Verbindung hergestellt zwischen der leidenschaftlichen Liebe zwischen Mann und Frau und der Gotteserfahrung des spirituell Suchenden (Liebesmystik). Ähnlich wie Menschen durch körperliche Liebe erfasst werden von Lebenskraft, so kann ein Mensch auch durch tiefe Selbsterkenntnis und Gotteserfahrung in einen Zustand der Verbundenheit gelangen, die über das eigene kleine Leben hinausgeht.
In den biblischen Texten ist das Bild von Braut und Bräutigam bzw. Ehemann und Ehefrau ein beliebtes, immer wiederkehrendes Motiv. Das Verhältnis zwischen Gott und seinem Volk wird mit der Beziehung zwischen Mann und Frau verglichen.
Und ganz am Ende der Bibel heißt es:
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„Und ich sah die heilige Stadt das neue Jerusalem von Gott aus dem Himmel herabkommen bereitet wie eine geschmückte Braut für ihren Mann.“
(Offenbarung 21,2)
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Christliche Spiritualität kann uns in die Tiefe des Lebens führen, all unsere Sinne erregen, um die Schönheit des Lebens in seiner Fülle zu kosten. Als christliche Gläubige scheinen die meisten von uns da noch ziemlich am Anfang zu stehen …
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„Wir alle aber indem wir mit unverhülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn anschauen wie in einem Spiegel werden verwandelt in dasselbe Bild von einer Herrlichkeit zur andern …“ .
(Paulus im 2. Brief an die Gläubigen in Korinth – Bibel, Neues Testament)
Der Religionswissenschaftler Johannes Boldt hat auf dem Blog „Integrales Christsein“ von Sandra Hauser einen Gastartikel zum Thema Liebesmystik veröffentlicht:
„Meine lieben Kinder, ich schreibe euch diese Dinge, damit …“
(2. Kapitel des ersten Johannesbriefes – Bibel, Neues Testament)
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Der Verfasser des ersten Johannesbriefes spricht seine Leser*innen häufig mit „Kinder“ an. Dies ist ein typisches Kennzeichen der drei Johannesbriefe, die wir im Neuen Testament der Bibel finden.
Ist es nicht demütigend als „Kind“ bezeichnet zu werden?
Es heißt „die Wahrheit wird euch frei machen“ … – aber zunächst kränkt sie uns. Wenn wir erkennen, wo wir noch unreif sind und unsere Macken haben, ist dies in der Regel nicht nur ein angenehmes Gefühl …
Wir haben schon in der Kindheit alle eine gewisse Einseitigkeit ausgebildet, um mit den Herausforderungen der Wirklichkeit besser klar zu kommen. Einiges davon schadet uns selbst und anderen. Manche erkennen dies, wenn sie vom Alter her so ungefähr in der „Lebensmitte“ angekommen sind und manches nicht mehr so gut funktioniert oder so viel Spaß macht wie früher.
Es wäre gut, wenn wir unser Bewusstsein erweitern würden und gemeinsam in einen Ausgleich unserer Einseitigkeiten hineinwachsen würden: Schalom, Einfügen, Gleichgewicht finden, Einseitigkeiten ausbalancieren, Schattenarbeit, Heilung der Welt. Ganzheitliche, systemische Entfaltung anstatt individualistischer Selbstoptimierung. Wir brauchen die Verbindung zu anderen Menschen und gemeinsames Leben, um als Menschen unser Potential entfalten zu können.
Gelingt es uns, das Kindliche in uns und in anderen zu erkennen? Es anzusprechen und einzuladen, erwachsen zu werden?
Auf meiner Leseliste steht das Buch „Das Kind in dir muss Heimat finden“ von Stefanie Stahl. Allein schon der Titel des Buches berührt eine Sehnsucht in mir: Heimat finden, Ankommen, Zuhausesein.
Hat jemand von euch schon das Buch gelesen? Habt ihr Eindrücke dazu?
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„Was von Anfang an war, was wir gehört haben, was wir gesehen haben mit unsern Augen, was wir betrachtet haben und unsre Hände betastet haben, vom Wort des Lebens … – und das Leben ist erschienen, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das Leben, das ewig ist, das beim Vater war und uns erschienen ist …
Liebe Kinder, ich schreibe euch, dass euch die Sünden vergeben sind …“
Sandra Hauser rezensiert auf ihrem Blog „Integrales Christsein“ das Buch „Das Auge des Herzens. Eine spirituelle Reise ins Reich des Imaginativen“ von Cynthia Bourgeault:
„Der Platz in unserem Herzen ist euch sicher, auch wenn ihr euch uns gegenüber verschlossen habt. Ich rede zu euch wie ein Vater zu seinen Kindern. Schenkt mir doch dasselbe Vertrauen, das ich euch entgegenbringe, und öffnet mir eure Herzen!“
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( Paulus in seinem zweiten Brief an die Christen in Korinth, 6,12-13
SCHALTEN SIE IHRE KIRCHE NICHT AUS. DAS UPGRADE WIRD GERADE INSTALLIERT.
Schritt 1 von. ..
5 Thesen für die ÖKD:
Die ÖKD kann nicht geplant oder “erzeugt” werden. Sie kann sich nur ereignen, oder sie wird nicht sein.
Wir können die Rahmenbedingungen und den Raum schaffen, indem sich ÖKD ereignen kann.
Kirche sind Menschen. ÖKD beginnt in den Herzen von Menschen.
Menschen können in ihren Herzen und in ihrem Leben Raum schaffen, damit ÖKD entstehen kann.
Kirche bedeutet Gemeinschaft. Da das Einssein der Christenheit jetzt schon fast 2000 Jahre auf sich warten lässt, sollten wir alles in der christlichen Welt kritisch unter die Lupe nehmen, was mit Beziehung, Kommunikation und Gemeinschaft zu tun hat.