Paul Smith | Die Transmission – Übertragung des Heiligen Geistes

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Übersetzung eines Artikels von Paul Smith (aus dem Amerikanischen). Veröffentlicht auf dem Blog „Integrales Christsein“ von Sandra Hauser:

Die Transmission – Übertragung des Heiligen Geistes

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Turteltäubchen, Zimtblüte und Schminktöpfchen

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Audienz einer venezianischen Botschaft in Damaskus. Malerei der venezianischen Schule vom Anfang des 16. Jahrhunderts. (Foto von: „Follower of Gentile Bellini“, public domain, via Wikimedia Commons)

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“Die älteste Tochter nannte er Täubchen, die zweite Zimtblüte und die jüngste Schminktöpfchen. Im ganzen Land gab es keine schöneren Frauen als die Töchter Hiobs. Ihr Vater bedachte sie in seinem Testament genau wie ihre Brüder und vermachte jeder einen Anteil seines Landbesitzes.”
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(Hiob, 42. Kapitel, Verse 14-15 – Bibel/Tanach)

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Man kann das Buch Hiob lesen als die klassische Botschaft biblischer Frömmigkeit: Halte dich an den Gott Israels und du wirst gesegnet. Hiob musste zwar durch eine in ihrer Intensität kaum vorstellbare Prüfung gehen (wir kennen die sprichwörtlichen „Hiobsbotschaften“), aber am Ende scheint es ihm besser zu gehen als am Anfang. („Der HERR aber segnete die spätere Lebenszeit Hiobs mehr als seine frühere.“ – 42,12)

Das Buch Hiob ist ein meisterliches Werk. Weltliteratur. Die Wörter sind sorgsam ausgewählt von einem Profi seines Faches.

Nur wenige Person im Buch Hiob werden namentlich erwähnt. So erfahren wir z.B. nicht die Namen der Ehefrau von Hiob oder seiner Kinder (am Anfang des Buches). Wir erfahren allerdings die Namen der Töchter, welche Hiob nach seiner schweren Prüfung geboren werden: Turteltaube, Zimtblüte und Schminktöpfchen. (Interessanterweise werden die Namen ihrer Brüder nicht genannt. Sicherlich waren diese nicht so hübsch …) – Selbst nach mehr als 2000 Jahren lassen diese Namen sicherlich die Herzen mancher Menschen höher schlagen. Sie waren die Schönsten im Land. Schönheit, geboren nach Leiden und Schmerzen …

Und wir erfahren sogar noch mehr:

„Ihr Vater bedachte sie in seinem Testament genau wie ihre Brüder und vermachte jeder einen Anteil seines Landbesitzes.“ (Vers 15)

Es wäre sicherlich interessant von Expert*innen altorientalischem Erbrechts zu erfahren, was dieses Vermächtnis für diese Töchter praktisch in ihrer antiken Lebenswelt bedeutet hat …

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Sandra Hauser | Die Quadranten

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Sandra Hauser erklärt auf ihrem Blog „Integrales Christsein“ das Quadranten-Modell von Ken Wilber (AQAL, Integrale Theorie):

Die Quadranten

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„Religiös“ oder nur „spirituell“?

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Religiosität und Spiritualität in Deutschland (Erhebung 2008). – Quelle: Uwe Martens, CC BY-SA 4.0 https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0, via Wikimedia Commons

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Bist du ein „religiöser“ Mensch? Oder einfach nur „spirituell“? Gibt es da überhaupt einen Unterschied?

Viele Menschen unterscheiden zwischen den beiden Begriffen „Religion“ und „Spiritualität“. Diese Unterscheidung kommt auch in obiger Grafik/Erhebung zum Ausdruck.

Aber kann man überhaupt religiös sein, ohne gleichzeitig auch spirituell zu sein?

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„Wundere dich nicht, dass ich dir gesagt habe:

‚Ihr müsst von Neuem geboren werden.‘

Der Wind bläst, wo er will,
und du hörst sein Sausen wohl;
aber du weißt nicht,
woher er kommt
und wohin er fährt.

So ist ein jeder, der aus dem Geist geboren ist.“
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(Jesus zu Nikodemus im 3. Kapitel des Johannes-Evangeliums,
Verse 7-8 – Bibel, Neues Testament)

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Mir scheint, dass beim Wort „Spiritualität“ die persönliche Erfahrung und Praxis im Vordergrund steht, während beim Wort „Religion“ oder „Glaube“, die Tradition im Vordergrund steht. Individuum oder Kollektiv. Dementsprechend passt der Begriff „Spiritualität“ gut zum Individualismus unserer Zeit und Kultur.

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„Und wenn eure Kinder zu euch sagen werden:

‚Was habt ihr da für einen Brauch?‘

sollt ihr sagen:

‚Es ist das Passaopfer des HERRN, der an den Israeliten vorüberging in Ägypten, als er die Ägypter schlug und unsere Häuser errettete.'“
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(Exodus / 2. Buch Mose / Schemot, 12. Kapitel, Verse 26-27 – Bibel / Tanach)

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Kann Spiritualität überhaupt entstehen, ohne in irgendeiner Weise auf religiöse Vorstellungen und Begriffe zurückzugreifen? Und muss Spiritualität nicht irgendwie „schräg“ werden, wenn sie begrenzt bleibt durch den persönlichen Horizont und nicht mit anderen Menschen und einer Traditionsgemeinschaft verbunden ist?

Was meint ihr? Empfindet ihr auch einen Unterschied zwischen den Begriffen „religiös“ und „spirituell“?

Hinterlasst gerne eure Gedanken in den Kommentaren …

(In diesen Zusammenhang passt auch gut der Artikel von Tobias Faix: „Warum ist Spiritualität so „in“ und Kirche so „out“, Herr Faix?“)

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Layman Pascal | Meta-Christentum

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Ein Gastbeitrag des Bloggers Layman Pascal auf dem Blog „Integrales Christsein“ von Sandra Hauser über die Voraussetzungen für ein integrales, metamodernes Christentum:

Meta-Christentum

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Mehrheitsreligion oder nur noch eine Option von vielen?

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Im Kölner Dom. (Foto von mir)

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Es gibt kaum etwas, das den Anspruch des Christentums in unserer Region besser verkörpert als der Kölner Dom. Der Eindruck, der von diesem Bauwerk ausgeht, steht allerdings in einem gewissen Widerspruch zu der scheinbar schwindenden Bedeutung des Christentums in einer immer mehr „entkirchlichten“ Gesellschaft. Während früher Taufe, Konfirmation/Firmung etc. selbstverständlich waren, werden diese Ausdrucksformen von Frömmigkeit immer mehr zur „exotischen“ Praxis einer Minderheit und der Kölner Dom erscheint in diesem Umfeld immer mehr wie ein Museum.

In der Frage im Titel dieses Artikels klingt ein „Entweder-Oder-Szenario“ an: Entweder Mehrheitsreligion oder nur eine Option von vielen. Es gibt allerdings noch (mindestens) eine dritte Sicht, die traditionell von manchen Freikirchen vertreten wird: Die „wahre Christentenheit“ wäre demnach immer nur eine Minderheit in einer Gesellschaft und die Alternative zum wahren Christentum wäre demnach nur Verlorenheit und Hölle. (So oder ähnlich.)

Das Judentum (die „Wurzel“ des Christentums) war zunächst ethnisch ziemlich homogen (Mehrheitsreligion). Menschen jüdischen Glaubens, die ins „Exil“ gingen bzw. verschleppt wurden, fanden sich jedoch als Anhänger einer Minderheitsreligion in einer fremden Gesellschaft wieder (Minderheitsreligion). Schon im Judentum gab (und gibt) es auch Reformansätze, wie sie z.B. in den Propheten und Prophetenschulen zum Ausdruck kamen.

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„Jesaja aber ruft aus über Israel: ‚Wenn auch die Zahl der Israeliten wäre wie der Sand am Meer, so wird doch nur der Rest gerettet werden …'“
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(Paulus im Römerbrief, 9. Kapitel, Vers 27 – Bibel, Neues Testament)
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Im 4. und 5. Jahrhundert (Konstantinische Wende) wurde aus dem zum Teil verfolgten Christentum (Minderheitsreligion) praktisch eine Staatsreligion (Volkskirche, Mehrheitsreligion). Die christliche Kultur war im Vergleich zu den Anfängen (Minderheitsreligion) kaum noch wiederzuerkennen und hatte dennoch den Anspruch, den christlichen Glauben bewahrt zu haben.

Mehrheitsreligionen und Minderheitsreligionen sind verbunden mit entsprechenden Ausdrucksformen und Praktiken. Die Art und Weise, wie die entsprechende Frömmigkeit nach Innen und Außen wirkt, sind deutlich unterschiedlich. Man muss, um dies zu erfahren, nur einmal das Gemeindeleben in Volkskirchen (ev./kath.) und Freikirchen vergleichen.

Welche Erfahrungen habt ihr in diesem Zusammenhang gemacht? Wie geht ihr persönlich damit um? – Hinterlasst gerne eure Kommentare …

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Lia Alessandro | „Wieso rufen Sie mich jetzt erst, wo wir vor den Trümmern dieser Kirche stehen?“

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Lia Alessandro für das theologische Feuilleton feinschwarz über katholische Kirche und Ambiguitätstoleranz:

„Wieso rufen Sie mich jetzt erst, wo wir vor den Trümmern dieser Kirche stehen?“ – Eine Zukunftsvision von Kirche

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Eine evangelische Identität: SELK.

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Evangelisch-lutherische Kirche (SELK) in der Annenstraße, Berlin-Mitte. – Foto von mir.

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Gestern war ich mit meiner Verlobten in einer Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirchen (SELK). Diese Gemeinden gehören nicht zu den evangelischen Landeskirchen, daher „selbstständig“.

Informationen zu diesen Gemeinden findet ihr z.B. bei Wikipedia:

Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche

und auf deren Homepage:

Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche

Zur Geschichte der SELK heißt es bei Wikipedia:

„Die kirchengeschichtliche Entstehung und Entwicklung freier und staatsunabhängiger evangelisch-lutherischer Kirchen bis zur heutigen Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche sind äußerst komplex.“
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(Wikipedia)

In diesem Zusammenhang begegnen einem auch die Begriffe „Altlutheraner“ bzw. „altlutherisch“. Die SELK Leipzig erklärt auf ihrer Webseite die Begriffe „Altlutheraner“ und „Union“:

Kleine Konfessionskunde: „Altlutheraner“ und Union

Die Beschäftigung mit den Unterschieden und Gemeinsamkeiten von christlichen Kirchen, Milieus und Mentalitäten kann einem helfen, ein besseres Verständnis von christlicher Identität und sich selbst zu finden.

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„… in Antiochia wurden die Jünger des Herrn zum ersten Mal Christen genannt.“
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(Apostelgeschichte, 11. Kapitel, Vers 26 – Bibel, Neues Testament)

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Giannina Wedde | Rezension von Tilmann Haberers „Von der Anmut der Welt“

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Giannina Wedde rezensiert auf ihrem Blog „klanggebet.de“ ein Buch von Tilmann Haberer:

Tilmann Haberer: „Von der Anmut der Welt“ – Eine Buchbesprechung

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Progressive Theologie und Worthaus

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Auf Facebook gibt es zwei theologische Gruppen, die zur Zeit relativ populär sind:

Progressive Theologie und Worthaus

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